Schau mich an!
In dem wundervollen Film „Schau mich an!“ geht es um die Frage, wie ist es, wenn die Eltern bekannt sind und somit in der Öffentlichkeit stehen? In dieser Gesellschaftssatire geht es ebenso um zwischenmenschliche Beziehungen, wie die eigenen Probleme der Filmfiguren. Es wird gelästert, aneinander vorbei gesprochen und jeder hat sein eigenes schweres Problem zu tragen.
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- Marilou Berry, Agnès Jaoui, Jean-Pierre Bacri (Schauspieler)
- Agnès Jaoui (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Dank der geistreichen, pointierten Dialoge und einiger lustiger Szenen wurde der Film in Cannes ausgezeichnet. Die Story an sich scheint dabei eher zweitrangig zu sein. Lolita ist die Tochter eines Buchautors, die sich keine Gedanken um Geld machen braucht, doch nutzt sie die Chancen, die sich ihr dadurch ergeben nicht.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Der 111 Minuten lange Film „Schau mich an!„, mit uneingeschränkter Altersfreigabe, wurde 2004 in Frankreich gedreht. So ist der Film in der französischen Originalsprache als „Comme une image“ unter Jean-Philippe Andraca produziert worden. Die Regie dazu führte Agnès Jaoui und für die Musik war Philippe Rombi zuständig. Für das Drehbuch wurde neben Agnès Jaoui auch Jean-Pierre Bacri engagiert. Verantwortlich für die Kamera war Stéphane Fontaine, der sein Debüt als Kameramann 1996 hatte. Der Schnitt des Films unterlag dem wachen Auge von François Gédigier.
Als Darsteller konnten die beiden Drehbuchautoren Jean-Pierre Bacri (als Étienne Cassard) und Agnès Jaoui (in der Rolle der Sylvia Millet), sowie Laurent Grévill (als Pierre Miller), Virginie Desarnauts (als Karine Cassard) und Marilou Berry in der Hauptrolle der Lolita Cassard, gewonnen werden. In weiteren Rollen sind Keine Bouhiza als Sébastien, Grégoire Oestermann in der Rolle des Vincent, Serge Riaboukine als Félix und Michéle Moretti als Edith zu sehen.
Zusammenfassung & Story vom Film „Schau mich an!“
Der erfolgreiche Schriftsteller Pierre Cassard ist im besten Alter. Obwohl er bereits über fünfzig Jahre alt ist, ist er attraktiv und in jeder Gesellschaft ein Star. Er weiß genau, wie er sich zu verhalten hat und wann er gegenüber anderen seine autoritäre Ader präsentieren muss. Dies darf er sich erlauben, denn er steht generell immer im Mittelpunkt. In zweiter Ehe hat er mit seiner Frau eine kleine Tochter, Karine, die mit ihren Mitte zwanzig der Traum vieler Männer ist. Schlank, blond und groß, sowie auch das Idealbild einer Frau von Cassard ist.
Aus der ersten Ehe hat Pierre Cassard eine weitere Tochter, Lolita hat er sie hoffnungsvoll getauft. Doch mit ihrem kleinen, rundlichem Aussehen und ohne Selbstvertrauen, entspricht sie sogar nicht Papas Idealbild und das fällt durch das Desinteresse ihres Vaters auf. Dabei nimmt Lolita Gesangsunterricht und wäre gerne Schauspielerin. Gekonnt spielt Marilou Berry ihre Rolle und weiß dabei genau, wie sie in ihrer Rolle, als tapsige, eher unbeliebte Lolita ihre Rolle zu spielen hat. Viele Szenen spiegeln dies wieder und wie im wahren Leben, ändert sich alles, als sie von ihrem berühmten Vater, dem Schriftsteller Pierre Cassard erfährt.
Halbschwestern, die einander der genaue Gegenteil sind, könnten schnell für ein Familiendrama sorgen, doch Jacui hat die Regeln in der Hand und macht „Schau mich an!“ zu einer Satire. Und doch könnte dieser Film ähnlich in der Realität spielen. Denn Eigennutz und Hinterhältigkeit treffen genauso aufeinander wie Stärke und Angepasstheit. Stets im Mittelpunkt Jean-Pierre Bacri als Pierre Cassard. Dabei muss man Jean-Pierre für seine Einzigartigkeit, seine Rolle zu spielen loben. Auch wenn diese voller Bosheit ist, was im Film immer wieder gezeigt wird. So muss der Assistent Vincent ebenso unter seinem Chef leiden, wie der Taxifahrer mit dem Ton, den Cassard nicht mag. Auch Karine muss viel aushalten, wenn sie das Leben im Rampenlicht genießen möchte.
Wer nach einer Vorlage sucht, um ein skrupelloser Geschäftsmann zu werden, kann viel aus diesem Film lernen. Doch auch, wer merkt, dass er vieles ändern muss, um weiterhin erfolgreich zu sein, nimmt mit Sicherheit die ein oder andere lehrreiche Szene mit und weiß, was zukünftig zu ändern gilt.
Kritiken und Fazit zum Film „Schau mich an!“
Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde das siebte Drehbuch des Schauspielerpaares Jean-Pierre Bacri und Agnès Jaoui ausgezeichnet. „Schau mich an!“ ist dabei sehr nahe an der Realität gelegen, auch wenn die Charaktere stets überspitzt dargestellt werden. Der Film brilliert durch seine treffenden Dialoge und der wundervollen Besetzung der Schauspieler. Das Zusammenspiel aller lässt dabei nicht durchblicken, dass das Drehbuch nicht genau befolgt wurde. Im Gegenteil vielleicht genau aus diesem Grund wirkt der Film viel flüssiger als sein Vorgänger.
„Schau mich an!“ berührt die Zuschauer und lässt einen sich selbst dabei in manch einer Szene wiedererkennen. Dabei drückt nicht der Zeigefinger in die Wunde des Charakters, sondern Humor und ein Augenzwinkern. Zudem kann man sich nur zu gut in die Rolle der Lolita versetzen, die es nicht immer einfach hat.