Fateless – Roman eines Schicksallosen
Der Film „Fateless – Roman eines Schicksallosen“ aus dem Jahr 2005 basiert auf dem gleichnamigen Roman von Imre Kertész und erzählt die Geschichte über den Holocaust aus den Augen des 14-jährigen György. Er und seine Familie werden Opfer der Judenverfolgung und durch den Judenstern gebrandmarkt. Als ob das noch nicht genug wäre, muss György auch noch schmerzhaft den Abschied seines Vaters hinnehmen, der in eines der Arbeitslager nach Deutschland geschickt wird.
- FSK 12
- Nagy, Marcell, Dimeny, Aron, Kecskes, Andras M. (Schauspieler)
- Koltai, Lajos (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Auch György wird kurze Zeit später festgenommen und zusammen mit anderen Juden in einen viel zu engen Wagon gesteckt. Eine grausame Odyssee beginnt für den Jungen, während er der Reihe nach in den Konzentrationslagern Auschwitz, Buchenwald und Zeitz untergebracht wird. Trotz allem überlebt er die grausame Zeit und kehrt nach dem Krieg wieder nach Budapest zurück. Doch dort ist so einiges anders und György langsam, dass es niemals mehr so sein wird wie früher.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Die inszenierte Koproduktion basierend auf dem „Roman eines Schicksallosen“ von Literaturnobelpreisträger Imre Kertész wurde durch den preisgekrönten Kameramann Lajos Koltai inszeniert. Das Drehbuch selbst wurde von Kertész verfasst. Marcell Nagy, Áron Dimény, Judit Schell sowie Daniel Craig spielten die Hauptcharaktere des Films. Hauptdrehorte befanden sich größtenteils in Ungarn, darunter Budapest, Fót, Paks, Dunaújváros sowie Piliscsaba. Mit den Dreharbeiten wurde Mitte Dezember 2003 begonnen, jedoch mussten diese leider unterbrochen werden, da einer der Produzenten das Team verließ.
Die Uraufführung fand am 8. Februar 2005 während der Hungarian Film Festivals statt. Im selben Jahr noch wurde Koltais fabelhafte Filmarbeit mit einer Einladung zu den 55. Internationalen Filmfestspielen in Berlin belohnt. In Deutschland lief der Film erstmalig am 2. Juni 2005. „Fateless – Roman eines Schicksallosen“ zählt mit 12 Millionen US-Dollar zu den teuersten Spielfilmen, die je in Ungarn produziert wurden. Zudem gehört die Inszenierung zu den ersten ungarischen Filmen, die jemals im Breitbildformat gedreht wurden.
Zusammenfassung & Story vom Film „Fateless – Roman eines Schicksallosen“
Budapest 1944: Der junge Jude György Köves wächst zusammen mit seiner Familie während der Judenverfolgung in Budapest auf. Bislang scheint jedoch noch nichts an den Horror zu erinnern, der sich im Moment in Deutschland befindet. Eines Tages geschieht jedoch etwas, mit dem zwar jeder in der Familie gerechnet, aber nicht für wahr gehalten hätte. Györgys Vater wird in ein Arbeitslager in Deutschland geschickt – so wie viele andere jüdische Männer.
Da nun der Vater nicht mehr bei ihnen ist, muss der 14-jährige György sich um das Wohl und Überleben der Familie kümmern. Er fährt daher jeden Tag mit dem Bus in eine Fabrik, um dort Geld als Maurer zu verdienen. Eines Tages geschieht jedoch etwas, mit dem György nicht gerechnet hätte. Wie an allen Tagen war er auf dem Weg in die Fabrik, als ihr Bus plötzlich von einem ungarischen Gendarm gestoppt wird. Dieser zwingt alle Fahrgäste – darunter auch György – aus dem Bus zu steigen.
Es werden alle Juden in einen Pferdestall in der Nähe untergebracht – György befürchtet bereits das schlimmste. In nur wenigen Wochen werden alle in Viehwägen gepfercht und an einen unbekannten Ort verschleppt – es ist das Nazideutschland.
Das erste Ziel von György lautet Auschwitz-Birkenau. Da György jedoch relativ gewieft ist, macht er sich ungefähr zwei Jahre älter, um die Selektion zu überleben. Somit wird er – zusammen mit mehreren anderen Jungen – in das Buchenwald Konzentrationslager und kurze Zeit später nach Zeith übersiedelt. Dort lernt er einen weiteren Ungarn kennen – den Häftling Bandi Citrom. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Art Freundschaft, da sie sich stets Mut zusprechen, den Holocaust zu überleben. Beide hoffen darauf, eines Tages wieder in den Straßen von Ungarn spazieren gehen zu können, ohne verfolgt zu werden.
Die harte Arbeit in der Fabrik lässt Györgys eisernen Willen fast zerbrechen. Tag ein Tag aus werden Straßenbelege angefertigt und das Durchhaltevermögen des jungen Mannes scheint zu zerbrechen. Noch dazu entzündet sich sein Knie, woraufhin er in das nächste Krankenrevier übersetzt wird.
Die Lage in Deutschland spitzt sich nun immer mehr zu und scheint aussichtsloser zu werden. Auch für György scheint es keine Hilfe mehr zu geben – halb tot wird er wieder zurück nach Buchenwald gefördert. Dort erlebt er etwas, mit dem er nicht mehr gerechnet hätte – die Befreiung durch die Amerikaner.
György kommt wieder zu Kräften und kehrt daraufhin nach Budapest zurück. Dort ist jedoch nichts mehr so, wie es einmal war. Er erfährt, dass sein Vater im Konzentrationslager Mauthausen umgekommen ist. Auch von seiner Stiefmutter gab es keine Spur mehr. György erfährt jedoch, dass sie angeblich erneut geheiratet hatte, um zu überleben.
Als György von seinen Erlebnissen erzählen will, wird er unterbrochen. Niemand will etwas aus den Konzentrationslagern hören. Sie wollen lieber weiter ihre Vorstellungen behalten.
Kritiken und Fazit zum Film „Fateless – Roman eines Schicksallosen“
„Fateless – Roman eines Schicksalslosen“ erzählt den Leidensweg des jungen György während des Holocaust. Als einer der wenigen Überlebenden schrieb er diese Geschichte auf und somit wird sie auch von den Augen eines 14-jährigen erzählt. Der Film bekam jedoch aufgrund seiner Erzählweise überwiegend schlechte Kritik.
Der Grund dafür ist folgender: Koltai ästhetisierte das ganze Grauen der Konzentrationslager und auch bezüglich historischer Ereignisse hat er weit ausgeholt. Nur die „schönsten“ Bilder wurden von ihm und seinem Kameramann ausgesucht, weshalb sie entsetzlich deplatziert im Film wirken.
Im Großen und Ganzen misslingt die Verfilmung des Romans fast auf ganzer Linie. Es ist unmöglich, sich im späteren Verlauf noch mit den Hauptfiguren zu identifizieren. Vielleicht wäre es aber eine gute Idee, sich den Film anzusehen um herauszufinden, wie eine grandiose Romanvorlage nicht inszeniert werden sollte.