Das Leben ist nichts für Feiglinge
Der Film „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ setzt sich mit dem Thema Tod, Sterben und Morbidität auseinander. Dadurch wirkt er recht düster und rührt an die Urängste des Menschen. Es werden drei Generationen miteinander vorgestellt und verwoben, die Oma, der Vater und die Tochter. Alle drei Figuren müssen mit dem Tod der Mutter, der Tochter und Ehefrau klarkommen, die völlig kurios im Kindergarten stirbt. Das Sujet Tod zieht sich in unterschiedlicher Form durch den ganzen Film.
- Möhring, Wotan Wilke, Woigk, Helen, Schorn, Christine (Schauspieler)
- Erkau, Andre (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Wotan Wilke Möhring spielt die Hauptrolle im Film „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ und präsentiert sich in einem anderen Genre als in den sonst üblichen romantischen Komödien. Seine schauspielerische Leistung ist gut und berührt den Zuschauer. Die Newcomerin Helen Woigk verfügt über eine tolle Mimik und Gestik. Das Gothik-Girl macht den Film schaurig schön. Frederick Lau, der oft mit dem jungen Marlon Brando verglichen wird, spielt ihren Freund.
Die Oma, gespielt von Christine Schorn brilliert mit anfänglichen mürrischem Gehabe und späterem Auftauen. Sie gewann den deutschen Filmpreis für die Rolle. Authentisch und mit feinen Nuancen legt sie die Figur an. Rosalie Thomass, eine echte bayerische Wuchtbrumme, setzt Akzente und sorgt für den humorigen Unterton. Sie ist witzig und liebenswert. Gedreht wurde zunächst in Hamburg, der zweite Teil des Films, der dann wie ein Roadmovie wirkt, wurde in Dänemark verfilmt. Insgesamt spielt er hauptsächlich in nordischen Gefilden und wirkt dementsprechend kühl, windig, was der makabren Handlung entspricht. Er erinnert außerdem an amerikanische Independent-Produktionen wie „Little Miss Sunshine“ und „Juno“.
Zusammenfassung & Story vom Film „Das Leben ist nichts für Feiglinge“
Die Ehefrau von Markus Färber stirbt überraschend. Nun müssen er, eine Tochter und die Großmutter, jeder auf seine Art, damit klarkommen. Die 15-jährige Kim ist in ihrer pubertären Phase und ist als punky Gothikgirl mit allerlei Statistiken zum Thema Tod befasst (O-Ton: 20 % aller Menschen sterben bei einem Unfall). Zu allem Übel wird bei der Großmutter Darmkrebs diagnostiziert. Sie versucht dies aufgrund des Schicksalsschlags ihrer Tochter vor ihren Familienangehörigen zu verheimlichen. Doch dann engagiert sie doch eine Altenpflegerin, die ihr helfen soll.
Kim verknallt sich in den Schulabbrecher Alex und fährt mit ihm zusammen nach Dänemark. Als der Vater das mitbekommt, fährt er mit der Oma und der Altenpflegerin Paula hinterher und sucht sie. Als sie einem Pärchen in einem Bungalow begegnen und sich die Frau extrem vor der Alten erschrickt, behauptet Paula schnell, sie habe Demenz, um aus der peinlichen Situation heil herauszukommen. Währenddessen kommen sich Kim und Alex in einem dänischen Ferienhaus näher. Schließlich finden alle zusammen. Als Markus merkt, wie rührend sich Paula um seine Mutter kümmert, haben sie Sex miteinander.
Am Ende des Films fahren alle von Dänemark zurück nach Hause, auf der Fahrt stirbt die Großmutter im Auto. Die Schlusssequenz ist, wenn Vater und Tochter auf dem Friedhof nebeneinander hergehen, sich wieder versöhnt haben und Bonmots austauschen. Was Tod, Trauer und Schmerz alles in Menschen auslösen kann, darum handelt der Film. Gewisse unbedachte Reaktionen können da schon auftreten.
Der Autor Gernot Gricksch hat seinen Roman im Übrigen selbst adaptiert und zum Drehbuch umgeschrieben. Dialoge und zeitweiliger Slapstick sorgen für Lacher, doch der Film wirkt manchmal nicht dynamisch genug, der Klimax kommt zu spät, manche Pointen sitzen nicht und wer sowie gerade schlecht drauf ist, den kann das ganze Gelaber über Tod ziemlich runterziehen.
Kritiken und Fazit zum Film „Das Leben ist nichts für Feiglinge“
André Erkau führt virtuos Regie, drückt sich allerdings ein bisschen vor dem ganz großen Pathos. Das Schauspiel-Ensemble überzeugt. Man fühlt und zittert mit den Protagonisten mit. Ab und zu überfällt den Zuschauer ein leichtes Ekelgefühl. Der Film versucht die Angst vor dem Tod und Vergänglichen zu nehmen. Auch für Jugendliche könnte er interessant sein, da die Hauptdarstellerin typische Probleme dieses Alters hat. Bittersüß. Verlustängste und der plötzliche Tod von Mutter und Großmutter, schnell hintereinander, das muss man erst einmal verkraften.
„Das Leben ist nichts für Feiglinge„, angelehnt an Älterwerden ist nichts für Feiglinge, macht einerseits Mut, ist andererseits bedrückend und beklemmend, kein Feel-Good-Film. Die verschiedenen Ebenen von Trauer und Krankheit werden aufgezeigt.