Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne
Dem Film „Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne“ als Grundlage dient die wahre Lebensgeschichte von Florence Foster Jenkins. Eine reiche amerikanische Dame, die sehr musikbegeistert und von ihrer eigenen Stimme total überzeugt ist. Damals galten ihre Auftritte als Geheimtipp. Beginn des 20. Jahrhunderts lud sie ausgewähltes Publikum ein und führte Lieder und Arien in exquisiten Kostümen vor, sie schafft es sogar in den New Yorker Carnegie Hall. Nicht immer war ihre Stimme einwandfrei, aber das verzieh ihr das Publikum.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Catherine Frot, André Marcon, Denis Mpunga (Schauspieler)
- Xavier Giannoli (Regisseur) - Artemio Benki (Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 6 Jahren
Die Weltpremiere fand im September 2015 auf den Filmfestspielen in Venedig statt. Etwas über einen Monat später lief „Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne“ in den deutschen Kinos.
Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Der Regisseur Xavier Giannoli wurde in Venedig für seine Arbeit mit dem Nazareno-Taddei-Preis ausgezeichnet, der zusammen mit Marcia Romano an dem Drehbuch schrieb. In der Originalsprache Französisch fand die gesamte Produktion statt. Die Arbeit der verfilmten 127 Minuten Lebensgeschichte erfolgte in drei verschiedenen Ländern Frankreich, Tschechische Republik und Belgien. Insgesamt erhielt „Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne“ acht Nominierungen und fünf Auszeichnungen.
Die erste Auszeichnung erhielt Catherine Frot für ihre Rolle als Marguerite Dumont, als Beste Darstellerin. Eine weitere Rolle als Hauptdarsteller erhielt André Marcon, zu sehen als Georges Dumont und Axel Lutter gab ihm die deutsche Stimme. Die Kameraführung übernahm Glynn Speeckaert, während die gesamte Produktion unter der Leitung von Artemio Benki, Marc Missonnier und Olivier Delbosc stand.
Weitere Mitwirkende: Atos Pezzini, Hazel, Lucien Beaumont, Kyrill von Priest, Félicité La Barbue und Diego. Der Schnitt wurde von Cyril Nakache vorgenommen. Zwei weitere Auszeichnungen erhielt das Beste Szenenbild von Martin Kurel und Pierre-Jean Larroque für die Besten Kostüme.
Zusammenfassung & Story vom Film Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne
Madame Marguerite lebt in einer Landvilla in der Île-de-France. Die Geschichte ihres Lebens spielt in den 20er Jahren in Paris. Die vier Wände sind reichlich ausgeschmückt mit Kleinkram und hinterlassen eine angenehme Atmosphäre, sodass sie diese nur ungern verlässt. Im angrenzenden Park hält Madame Marguerite, mithilfe ihrer Angestellten, Pfauen. Die wohlhabende Dame besitzt eine tiefe Liebe zur Musik, im besonderen Oper.
Da sie lieber Gäste empfängt, wie auszugehen, strömt die Oberschicht von Paris regelmäßig in ihren Salon. Es werden Wohltätigkeitsveranstaltungen organisiert, wozu Madame Marguerite immer eine Kostprobe ihrer Stimme gibt. Dazu kommen allerdings auch professionelle Interpreten, wirkliche Gesangskünstler, wie zum Beispiel die junge Sängerin Hazel. Einer guten Stimme folgt eine schlechte Stimme, Marguerite ist an der Reihe. Schön in Szene gesetzt mit wunderschönem Kleid mit Pfauenfedern, singt sie „Die Königin der Nacht“.
Obwohl die französische Dame keine gute Sängerin ist, applaudieren die Anwesenden immer enthusiastisch. In der Regel trifft sie nicht einen Ton und die Stimme rutsch ständig ab. Warum die Freunde dieses musikalische Unvermögen unterstützen, weiß keiner, mag es Heuchelei oder hinterhältige Missgunst sein. Zu den jeweiligen peinlichen Auftritten versucht ihr Mann Georges, nicht zu erscheinen.
Entweder ist eine vorgetäuschte Autopanne Schuld oder eine andere fadenscheinige Ausrede. Dummerweise ist der Gatte leider abhängig von ihrem Vermögen, welches die Madame mit in die Ehe brachte. Eines Tages schreibt der junge Journalist Lucien Beaumont einen positiven Artikel über sie, was allerdings nur ein Spaß sein sollte. Doch Madame Marguerite fühlt sich bestätigt und vollkommen überzeugt eine Musikkarriere zu starten. Letztendlich möchte Marguerite vor echtem Publikum auftreten. Georges versucht, seine Frau von den absurden Plänen abzubringen. Dadurch verstrickt er sich immer mehr in dieses Lügengerüst und es droht auseinanderzubrechen.
Geplant ist ein großes Rezital in der Oper von Paris. Ihr Mann kann sie zum Glück zu Gesangsstunden überreden. Ihr Lehrer selbst ist ein alter Tenor. Die Lebensgeschichte ist ab zwölf Jahren freigegeben und führt durch eine Menge an Turbulenzen. Diese Veränderungen bringen Marguerite ins Pariser Nachtleben und am Ende zu einer Festnahme. Die musikalischen Einlagen stammen von einem Double und standen unter der Leitung von Ronan Maillard.
Kritiken und Fazit zum Film Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne
Catherine Frot spielt ihre Rolle hervorragend. Mit Behutsamkeit verleiht sie der Madame Menschlichkeit. Ihre Performance besitzt etwas von Ehrlichkeit und sie möchte Marguerite nicht ins Lächerliche ziehen, denn sie ist nur Opfer der Umstände. Das gesamte Leben lügen die Freunde und der Ehegatte sie an. Sie wird bestärkt in Dingen, die ihren Untergang darstellen. Der unerschütterliche Glaube in die Musik ist alles, was sie hat. Diese Meinung gehört ihr alleine, denn das gesamte Vermögen teilt Madame mit Menschen, die sie in Wirklichkeit nur wegen dem Geld mögen. Eigentlich ist Madame Marguerite einsam und sehnt sich nach Liebe und Aufmerksamkeit. Catherine Frot trägt die gesamte Lebensgeschichte mit voller Leidenschaft.
Ein Pluspunkt sind die Kulissen im Film. Nicht umsonst gab es dafür eine tolle Auszeichnung. Die kostbar wirkenden Kostüme passen exakt in die Zeitepoche. Regisseur Xavier Giannoli beweist Auge fürs Detail. Zum anderen wird das Nachdenken angeregt. Heute landen alle Missgeschicke im Internet und leben ewig. „Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne“ bereitet die Zuschauer darauf vor, was passiert, wenn keiner den Mut hat die Wahrheit zu sagen. Er sollte ermuntern, erst nachzudenken, bevor man sich über Menschen lustig macht.