Der Chor: Stimmen des Herzens
In dem durchaus stimmigen Film „Der Chor: Stimmen des Herzens“ wird viel auf Klischees herumgeritten. Es geht im Grunde genommen um einen hochbegabten und extrem talentierten 12-jährigen Jungen, der in einen elitären Chor in Amerika aufgenommen wird. Hier muss er sich nun auf dem Internat durchbeißen und zeigen was er drauf hat. Als Junge mit Wut, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, denn seine Mutter ist Alkoholikerin und stirbt dann bei einem Unfall, muss die Halbwaise nun aus seiner Trotzhaltung ausbrechen.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Garrett Wareing, Dustin Hoffman, Kathy Bates (Schauspieler)
- François Girard (Regisseur) - Ben Ripley (Autor) - Jane Goldenring (Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Dieser Musikfilm befasst sich mit dem Boychoir, den es in den USA tatsächlich seit 1937 gibt. Die engelsgleichen Stimmen der Jungen gehen im wahrsten Sinne des Wortes ans Herz. Der Sound eines Jungenchors ist etwas ganz Besonderes. Bis sie in den Stimmbruch kommmen.
Der Chor: Stimmen des Herzens – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Den Charakter des Protagonisten Stet spielt im Film „Der Chor: Stimmen des Herzens“ der Newcomer Garrett Wareing, allerdings wurde er beim Gesang gedoubelt. Es ist ein Phänomen, dass ein Knabenchor Menschen so berührt. Der reine, engelsgleiche Klang unschuldiger Kinderstimmen macht im Prinzip sentimental und lässt das Gute im Menschen sehen. Der Angang des Films spielt in Texas, später wechselt der Drehort nach New York. Altmeister Dustin Hoffman, der mit Die Reifeprüfung seinen Durchbruch hatte, brilliert in der Rolle des einerseits mürrischen, andererseits sensiblen Chorleiters und Dirigenten.
Cathy Bates spielt die Schuldirektorin, die sich eher um die Kosten-Nutzen-Rechnung, Ausgaben und Profanes kümmert. Stets Widersacher Devon wird von Joe West dargestellt. Regie führt der Franco-Kanadier François Girard, der bereits Die rote Violine inszenierte. Seine Liebe zur Musik wird überdeutlich. Das Drehbuch schrieb im Übrigen Ben Ripley, der auch sich auch für Source Code verantwortlich zeigte. Die ihm zu verdankende Handlungsarmut des Films stört. Die Vorhersehbarkeit der Filmsequenzen in Der Chor: Stimmen des Herzens (Boychoir) sind ihm geschuldet.
Zusammenfassung & Story vom Film Der Chor: Stimmen des Herzens
Der zwölf Jahre alte Stet wohnt mit seiner alleinerziehenden Mutter zusammen. Der Vater lebt noch, hat sich aber schon lange von ihnen getrennt. Er hat inzwischen eine neue Familie gegründet und lebt mit seiner neuen Frau und Kindern im Big Apple. Stet und seine Ma gehören zur Unterschicht, er kennt seinen Vater gar nicht. Der Protagonist ist ebenso musikalisch talentiert wie rebellisch. Nur seine Lehrerin erkennt sein enormes musikalisches Potenzial.
Auf tragische Weise stirbt die Mutter bei einem Autounfall. Nun hat die Pädagogin die Möglichkeit, Stet in einem prestigeträchtigen Musikinternat anzumelden. Stet ist ziemlich stur und ist nun gezwungen, sich im National Boychoir einen Platz zu erobern, denn schließlich handelt es sich um den besten Knabenchor der Vereinigten Staaten von Amerika. Dieser wird von Carvelle geleitet. Er sieht dem Außenseiter misstrauisch entgegen, denn Stet benimmt sich oft daneben. Auf der einen Seite fördert Carvelle den Jungen, auf der anderen Seite quält er ihn und versucht ihn mit aller Macht aus der Reserve zu locken.
Nun kümmert sich auch der Vater plötzlich um den erfolgreichen Sohnemann. Er nimmt ihn am Ende des Films mit zu seiner neuen Familie. Der Film ist eine rührende bis rührselige Coming-of-Age-Story. Das Elite-Internat geht wahrhaft nicht zimperlich mit den Chorknaben um. Stets größter Widersacher ist Devon. Als dieser merkt, dass Stet ihm die Show stiehlt, trickst er rum und sabotiert ihn, bis er sich schlussendlich doch mit dem vermeintlichen Gegenspieler zusammentut. Bei einem großen Auftritt ist es Stet, der den Solopart singt.
Der Film dreht sich um klassische Musik. Mehrstimmigkeit und Chorgesang sind in poppigen Youtube-Zeiten für so manchen Zuschauer antiquiert.
Kritiken und Fazit zum Film Der Chor: Stimmen des Herzens
Manche kritisieren den Film „Der Chor: Stimmen des Herzens“ als beinahe einfältig, zumindest aber zynisch. Jedoch ist der Effekt der Aufnahmen eines 40-stimmigen Chores von hoch singenden Jüngelchen beeindruckend. Die Bilder sind eher simple und bestechen gerade dadurch. Manchmal ist weniger eben mehr. Die schlichte, tausendfach gesehene Erzähltaktik wirkt zwar uninspiriert, jedoch ist man auf Nummer Sicher gegangen.
Die Welt der Musik, vor allem der klassischen und ernsten, ist nicht jedermanns Sache. Gerade für Jugendliche, die meist Rap hören, ist es wichtig, auch mal klassische Musik zu hören. Es geht vor allem um das gemeinsame Musizieren, Taktgefühl und kindlichen Gesang. Der Film ist in atmosphärischem Blau und warmen Brauntönen gehalten. Den Kameramann kennt man von der Serie Games of Thrones. Ein junger Chorknabe geht trotz aller Widrigkeiten seinen Weg, denn sein Talent wird gefördert. Es handelt sich um einem formidablen Mix aus Repertoirestücken und mitreißender Originalmusik.