Ondine – Das Mädchen aus dem Meer
Das irische Drama „Ondine – Das Mädchen aus dem Meer“ stammt aus dem Jahre 2009. Allerdings lief der Film erst im Oktober 2010 in den deutschen Kinos. Ganz lose basiert „Ondine – Das Mädchen aus dem Meer“ auf die mythologische Undine. Der Mythos besagt, es handelt sich um einen Wassergeist oder eine Nymphe. Diese uralte Sage, neu überarbeitet, erzeugt eine stimmungsvolle und traumverlorene Atmosphäre.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Colin Farrell, Stephen Rea, Dervla Kirwan (Schauspieler)
- Neil Jordan(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Die Universalität des Mythos war dem Regisseur bei der Verfilmung allerdings viel wichtiger als eine Neudarstellung. Während dem Irish Film and Television Award gelangen dem Film drei Auszeichnungen: den besten Hauptdarsteller Colin Farrell, als bestes Produktionsdesign im Falle Anna Rackard und eine Auszeichnung für den besten Ton von Brendan Deasy, Tom Johnson und Sarah Gaines.
Ondine – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Als Regisseur war Neil Jordan nicht ausgelastet, deswegen arbeitete er ebenfalls als Drehbuchautor für „Ondine – Das Mädchen aus dem Meer„. Die 111 Minuten wurden in Irland und in den USA produziert. Das Ergebnis ist eine Darstellung des Mythos Undine für alle ab dem zwölften Lebensjahr. Die Leitung der Produktion übernahmen Ben Browning, Neil Jordan und James Flynn. Alle Dreharbeiten fanden auf der Halbinsel Beara in Irland statt. Die Aufnahmen der Natur und der Personen gelangen Christopher Doyle sehr überzeugend. Im Schnitt stand ihm Tony Lawson zur Seite.
Schauspieler: Colin Farrell bringt Syracuse auf die Leinwand. Alicja Bachleda-Curuś spielt Ondine. Der Priester wird durch Stephen Rea dargestellt. Dervla Kirwan verkörpert Maura. Alison Barry inszeniert Annie. Die Schwester in der Dialyse wird durch Marion O’Dwyer auf die Leinwand gebracht. Tony Curran mimt Alex. Mary O’Shea zeigt die Fischankäuferin. Dazu kommen Gemma Reeves als Verkäuferin, Norma Sheahan die Bibliothekarin, Helen Norton die Krankenschwester, der Fischer (Mark Doherty), Doktor Hannon (Peter Gowen) und Emil Hostina, Conor Power und Olwyn Hanley. Die musikalische Untermalung verdanken die Zuschauer Kjartan Sveinsson.
Zusammenfassung & Story vom Film Ondine – Das Mädchen aus dem Meer
Eines Tages findet der Fischer Syracuse keine Fische im Netz, sondern eine junge Frau mit dem Namen Ondine. Die Dame wirkt ziemlich verstört und möchte nur als Bezugsperson den Fischer haben. Syracuse weiß sich nicht zu helfen und versteckt Ondine in dem alten Haus seiner Mutter, direkt am Meer. Der Fischer selbst ist ein Außenseiter im Dorf. Die Dorfbewohner gaben ihm den Spitznamen Clown. Nur zum Priester öffnete sich der Fischer einmal. Bei der Beichte erklärte er früher Alkoholiker gewesen zu sein. Seine Tochter Annie wächst bei seiner Frau und dem neuen Freund auf. Sie ist auch Alkoholikerin. Annie ist schwer nierenkrank und bei einer ihrer Dialysesitzungen erzählt der Papa ihr das Märchen der Meerjungfrau, allerdings mit offenem Ende. Annie sucht neugierig in verschiedenen Bücher nach dem Ende. Irgendwann begibt sie sich auf dem Weg zu dem abgelegenen Haus und findet dort Ondine. Aufgrund der Geschichte vermutet Annie Selkie, die Meerjungfrau aus der Geschichte, gefunden zu haben.
Syracuse nimmt Ondine immer mit auf Fischfang. Während sie eine unbekannte Melodie summt, fängt der Fischer sagenhaft viele Hummer. Einige Zeit später fängt Syracuse mit ihrer Hilfe sogar Lachse, was völlig unmöglich ist. Bei der Durchsuchung findet die Behörde die mysteriöse Ondine. Alle tuscheln über die Frau, nur Annie hat eine neue Freundin gefunden. Die beiden teilen ein Geheimnis, denn sie beobachtete Ondine beim Vergraben eines Gegenstandes. Annie vermutet, dass sie ihre Haut im Loch vergraben hat, denn wenn eine Meerjungfrau Mensch werden möchte, muss sie sieben Jahre am Land leben.
Das Selkie-Mysterium wird von Ondine und dem Fischer weiter gesponnen. Demnach hat eine Meerjungfrau einen Wunsch frei. Die Dame wünscht sich, dass Annie gesund wird und Syracuse wünscht sich, dass Ondine immer bei ihm bleibt. Kurz danach sitzen Annie, die Mutter und ihr Freund im Auto und haben einen Unfall. Der Freund stirbt und kann dem Mädchen eine Niere spenden. Die Mutter sitzt verletzt im Rollstuhl. Vater und Mutter beginnen wieder mit dem Trinken. Annie darf nun zu Syracuse gehen, aber Maura verlangt, dass diese sonderbare Frau verschwindet.
Daraufhin bringt der Fischer Ondine schweren Herzens auf eine unbewohnte Insel. Danach kommt er allerdings auf die wahre Identität der Meerjungfrau. Sie ist eine ehemalige rumänische Drogenschmugglerin. Während einer Fracht tauchte die Küstenwache auf und sie und ihr Freund sprangen mit dem Heroin ins Wasser. Ihr Kumpel konnte nicht schwimmen und ertrank sofort. Sie verlor den Stoff und ihre Kraft ließ nach. Das Fischernetz rettete sie vor dem Tod. In Wirklichkeit befindet sich in dem Loch die Tasche mit dem Heroin, nicht ihre Haut, wie Annie vermutet.
Zurück im Haus von Syracuse warten Fremde auf die Dreiergruppe. Sie werden bedroht, weil die das Heroin abholen wollen. Ondine hat die Tasche in dem Hummerkäfig versteckt. Bei dem Versuch, den Käfig zu bergen, wirft die Rumänin den Bösewicht über Bord und er ertrinkt. Allerdings wird Ondine nun verhaftet und ihr droht eine Abschiebung. Dies umgeht sie, weil Syracuse sie zur Frau nimmt.
Kritiken und Fazit zum Film Ondine – Das Mädchen aus dem Meer
Die Filme des Regisseurs Neil Jordan beschäftigen sich immer mit Randfiguren der Gesellschaft. Ihre Konflikte werden oftmals von der Umwelt geprägt und versinnbildlicht. Zudem ergründet er mit dem Film „Ondine – Das Mädchen aus dem Meer“ die Situation, wie leicht ein Märchen im eigenen Leben Fuß fassen kann. Das Ende hebt die vorige Handlung auf keinem Fall aus dem Rahmen, sondern fügt eine Zuspitzung hinzu. Ondines Vergangenheit wird profan und undramatisch abgekanzelt. Die erzählerische Weise hinterlässt einen offenen Blick auf die Bildkompositionen, das üppige Grün der Landschaft und den romantischen Tatsch.
Die wirklich düstere Seite der Sage wird in der Verfilmung verschwiegen, denn die Wahrheit wäre zu hart. So schön das Filmmärchen von Jordan zu sehen ist, desto weiter entfernt es sich von der Grundlage des wahren Märchens. Die Stärken sind eindeutig die tollen Bilder und dies ist kein Zufall. Christopher Doyle ist dafür bekannt eindringliche Bilder vor die Kamera zu bringen. Trotzdem fehlt dem Film das gewisse Extra. Der Zuschauer kann nicht vollkommen in den Bann gezogen werden. Farrell bestreitet seine Rolle des Hafenarbeiters in einem tollen irischen Akzent. Es erfordert für Nichtmuttersprachler hohe Konzentration. Freunde von Originalfassungen seien deswegen vorgewarnt.