Where the Condors Fly
Wenn ein Filmemacher sich auf die Suche begibt, entstehen bisweilen sensationelle Bilder. „Where the Condors Fly“ ist eine Dokumentation über die Arbeit des russischen Regisseurs und Filmemachers Viktor Kossakowsky. Sie wirft einen Blick hinter die Kulissen zu den Dreharbeiten, von Kossakowskys letzten Film „¡Vivan las Antipodas!“.
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- Carlos Klein(Regisseur) - Carlos Klein(Autor)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ohne Altersbeschränkung
In diesem beleuchtete dieser die Bewohner, von sich gegenüberliegenden Orten auf der Welt dokumentierte und ihr Leben. Damit schuf er einen Film, der mal laut und mal leise, jedoch niemals langweilig erscheint. Diese Dokumentation wirft Licht auf Kossakowskys Arbeit sowie seine Motivation und seine große Liebe zum Filme machen.
Where the Condors Fly – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Die Dokumentation „Where the Condors Fly“ entstammt der Kamera des chilenischen Regisseurs Carlos Klein, der den Protagonisten auf dessen Suche nach Gegensätzen, begleitet hat. Klein selbst, ist ein großer Bewunderer der Arbeit Victor Kossakowskys. Daher willigte er sofort ein, als dieser ihn bat, sich mit ihm zusammen auf die Suche nach Drehorten in Patagonien zu begeben. So entstand im Jahr 2012 eine Dokumentation, die es so, bislang noch nicht gegeben hatte. Die Leidenschaft Kossakowskys fürs Filme machen, schlug Klein in ihren Bann und so entstand eine Dokumentation die nicht nur die Komplexität und die Gegensätze der Welt und ihrer Bewohner, sondern auch die des Russen in grandiosen Bildern wirken lässt.
Der Film wurde an verschiedenen, sich jedoch immer genau gegenüberliegenden Orten auf der Welt gedreht und in Deutschland, sowie der Schweiz produziert. Für die musikalischen Untermalung waren neben Carlos Klein selbst, Daniel Almada und Martin Klingeberg verantwortlich. Regie und Schnitt führte Carlos Klein.
Zusammenfassung & Story vom Film „Where the Condors Fly“
Als Carlos Klein den Anruf von Viktor Kossakowsky erhielt, kam dieser wie gerufen. Klein befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem Zustand mangelnder Motivation und einer gewissen Übersättigung die auf immer gleiche Motive zurückzuführen war, sodass er sofort zusagte, den Russen auf seiner Reise zu begleiten.
So brachen die beiden auf, um die Orte zu finden, die sich auf der Welt, exakt gegenüberliegen. Während dieser Reise wird schnell klar, wie sehr sich die beiden Männer in ihrem Wesen und der Herangehensweise an ihre Arbeit, unterscheiden.
Der Zuschauer erfährt etwas über Leidenschaft, Frust und Erfindungsreichtum. Er erlebt die explosiven aber verständlichen Ausbrüche des Russen und die eher zurückhaltende, beobachtende Herangehensweise des Chilenen.
Die Bewunderung Kleins für Kossakowsky zeigt sich in monumentalen Bildstrecken und einer manchmal übertrieben wirkenden musikalischen Untermalung. Der Film besticht mit einem von der Filmerei besessenen und starrsinnigen Hauptcharakter der seinen Wert jedoch durchaus zu schätzen weiß.
Zwischen Shanghai, Patagonien und dem Baikalsee entstand eine Reflexion des Filmemachens zweier Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können.
Oft wirkt der Film kitschig und überreizt kurzzeitig die Sinne, steigert sich und klingt dann wieder in melancholischen Bildern und Tönen ab.
Im Prinzip ist die Reise der beiden Regisseure ein Making off, zu Kossakowskys Film „¡Vivan las Antipodas!“ (Es leben die Gegensätze). Dort schafft er es anhand seiner Kreativität diese Gegensätze auf höchst inspirierende Art und Weise umzusetzen.
Die Ortswechsel zwischen den einzelnen Antipoden-Episoden werden durch intelligent geführte Kamera und Spiegelungen dargestellt. So sieht man in einer Szene die Skyline Shanghais, die sich auf dem entgegengesetzten Bild in einem stillen Bergsee spiegelt, an dessen Ufern eine ärmliche Hütte in Argentinien steht.
Dieses Konzept wurde auch akustisch umgesetzt, was den gewaltigen Bildern nochmal zusätzliche Tiefe verleiht.
Der Film führt, so scheint es, durch parallele Welten die sich nicht nur in der unterschiedlichen Herangehensweise der beiden Filmemacher, sondern vor allem, in der Dokumentation, zu einer anderen Dokumentation spiegelt. So wird der Film zu den Gegensätzen selbst Gegenstand von gegensätzlichen Bildern, was eine leichte Verwirrung garantiert. Daher lohnt es sich beide Filme mehr als einmal zu sehen, wenn man vorhat, sie komplett verstehen zu wollen.
Vor allem aber zeigt die Dokumentation die Widersprüche dieser Welt auf. Auf der einen Seite Verfall und Trostlosigkeit und auf der anderen das pralle Leben in all seinen Facetten. Es fühlt sich beinahe an, als wäre man hautnah dabei.
Kritiken und Fazit zum Film „Where the Condors Fly“
Die Erwartungen zur Premiere des Films waren von Anfang an nicht sehr hoch. Denn was sollte eine Dokumentation über eine Dokumentation, schon neues erzählen können? Doch dann überraschte der Film mit einer künstlerisch-kreativen Aussage, die niemand hatte kommen sehen können. So wurde Carlos Kleins Dokumentarfilm „Where the Condors Fly“ für den Basler Filmpreis nominiert und im Rahmen der Filmfestspiele lange in Basel abgespielt.
So kontrovers wie der Film selbst, so zeigten sich anschließend auch die Kritiken. Man hatte stets die Wahl zwischen Begeisterung, Unverständnis und kognitiver Überforderung. Während die Einen diesen Film als zu langatmig bezeichneten und seine visuelle Reizüberflutung infrage stellten, so feierten die Anderen das Werk Carlos Kleins, als Meisterleistung.
Letztlich kann man jedoch eines festhalten. Dieser Film inspiriert, schockiert und regt zum Nachdenken und sich selbst überdenken an. Damit kann diese Dokumentation alles vorweisen, was eine gute Dokumentation abschließend auszeichnet.