Männer al dente
Der italienische Spielfilm „Männer al dente“ aus dem Jahre 2010 behandelt eine typisch italienische Familie. Der Freigeist Tomasso wohnt mit seinem Freund in Rom, studiert Literatur und hat vor kurzem ein Buch geschrieben. Doch mit dem Namen existiert noch eine weitere Person. Dieser Tomasso studiert Ökonomie, dazu ist er hetero und in Zukunft soll er mit seinem Bruder die Nudelfabrik seiner Eltern übernehmen.
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- Riccardo Scamarcio, Nicole Grimaudo, Alessandro Preziosi (Schauspieler)
- Ferzan Ozpetek(Regisseur) - Ferzan Ozpetek(Autor)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Dieses Doppelleben hat der Italiener satt. Auf der nächsten Familienfeier möchte er reinen Tisch machen. Allen Anwesenden möchte er verkünden, dass er tatsächlich Literatur studiert und schwul ist und auf keinem Fall das Familienunternehmen übernimmt. Der deutsche Kinostart von „Männer al dente“ war am 15. Juli 2010. Die Erstausstrahlung im freien Fernsehen war ziemlich genau vier Jahre später in der ARD.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Der Regisseur Ferzan Ozpetek lebte in den letzten 30 Jahren in Italien, aufgewachsen jedoch ist er in der Türkei. Daher nimmt Ozpetek auch seine familiäre Prägung. Das familiäre Drama „Männer al dente“ spielt sich über eine Länge von 110 Minuten ab und wurde ausschließlich in Italien produziert. Auf der DVD, die kurze Zeit nach dem Kinoerfolg erschien, ist ein Interview mit Ozpetek enthalten. Dieses beleuchtet hervorragend den Sachverhalt seines kulturellen Hintergrundes. Die Kameraführung überließ der Regisseur Maurizio Calvesi, die einzelnen Szenen wurden geschnitten von Patrizio Marone.
Darsteller: Die zwei Brüder spielen Riccardo Scamarcio (Tommaso) und Alessandro Preziosi (Antonio). Der Patriarch, Vater Vincenzo, entsteht durch eine gute Leistung von Ennio Fantastichini. Nicole Grimaudo bringt ihre sizilianische Schönheit als Baarìa auf die Leinwand. Der geächtete Schwager aus Napoli wird von Giorgio Marchesi gezeigt. Dazu kommen in weiteren Nebenrollen Lunetta Saviano und Tommasos schwulen Freunde aus Rom, Carmine Recano, Mauro Bonaffini, Gianluca De Marchi und Matteo Taranto. Die musikalische Begleitung entstammt der Feder von Pasquale Catalano.
Zusammenfassung & Story vom Film „Männer al dente“
Die italienische Familie lebt im Städtchen Lecce. In den malerischen Gassen und nettem Marktplatz scheint noch eine erzkatholische Ordnung zu herrschen. Es wirkt, als gehen die Uhren dort anders. Tommaso ist der Sohn einer großen italienischen Familie. Vor einigen Jahren ist er für das Studium nach Rom gezogen. Geplant war ein Studiengang in Wirtschaftswissenschaften. Doch für Tommaso kam das nicht infrage. Er möchte Schriftsteller werden und fing heimlich mit einem Literaturstudium an. Sein Vater hängt allerdings noch dem Gedanken nach, dass seine zwei Söhne später die Nudelfabrik weiterführen. Dazu kommt, dass Tommaso in Rom ein anderes Leben führt, er ist schwul. Alle diese Veränderungen im Leben sind noch hinter der Fassade abgelaufen und er weiß nicht, wie er es der Familie beibringen soll.
Bei dem nächsten Treffen möchte Tommaso sein Leben offen legen. Er denkt, dass er nach dem Comingout enterbt wird. Doch bei dem geplanten Familientreffen kommt sein Bruder Antonio ihm zuvor, obwohl er diesen bereit vertraulich eingeweiht hat. Tommaso wollte ihm seine Anteile in der Firma übergeben. Antonio erzählt in volle Ausprägung eine Geschichte über seine schwule Liebe zu einem gekündigten Mitarbeiter. Zuerst denken alle Familienangehörigen es wäre ein Scherz, aber als die Wahrheit zu ihnen durchdringt, entsteht ein Chaos. Der stockkonservative Vater erleidet nach der Neuigkeit einen Infarkt. Mit so einem möchte er nicht mehr verwandt sein, ist die Antwort auf die Nachricht. Ein weiteres Geständnis von dem jüngeren Sohn würde den Papa ins Grab bringen. Was bleibt Tommaso übrig als weiter Theater zu spielen.
Tommaso bewahrt den Schein und macht gute Miene zum bösen Spiel. Er arbeitet Seite an Seite mit Alba Brunetti in dem Familienunternehmen. Dummerweise verliebt die reizende Italienerin sich in ihn. Er weiß nicht mehr ein und aus. Kurzer Hand klagt er sein Leid seinem Partner in Rom. Dieser möchte seinem Freund helfen und taucht mit den schwulen Freunden in der Familienvilla auf und verwandelt diese in einen Narrenkäfig. Kann die Situation gerettet werden oder entsteht nur noch mehr Chaos?
Kritiken und Fazit zum Film „Männer al dente“
Am Anfang ist es schwierig, sich im Großfamilien Wirrwarr zurechtzufinden, doch die Komödie „Männer al dente“ kann den Zuschauer schnell einnehmen. Im Großen und Ganzen lebt der Dreh von dem starken Darsteller-Team. Dazu gehört zum Beispiel Nicole Grimaudo, sie spielte schon in „Un giorno perfetto“ für den Regisseur Ozpetek. In Italien, wo Katholizismus und Machismo weit verbreitet sind, ist es für homosexuelle Menschen nicht leicht. „Männer al dente“ schafft ein wenig Aufklärung. Schwul zu sein ist nicht gerade tödlich, aber auch nicht heilbar, nur das ganze Dorf zerreißt sich den Mund darüber. Es wird aber auch deutlich gezeigt, dass gerade Frauen sich in der Familie emanzipieren und sich von den Fesseln der Tradition befreien sollten. Dieser Schritt kann zum Glück im Leben führen. Die Familienoper ist nett mit sonnengetränkten und wunderschönen Bildern verziert und entlarvt die „heilige“ italienische Familie.
„Männer al dente“ besitzt gute Ansätze. Als Gesamtpaket kann das Drama aber nicht vollkommen überzeugen, denn das Thema Homosexualität bietet ein Grundlage für altbackener Witze.