Venus im Pelz
„Venus im Pelz“ ist eine Film des Regisseurs Roman Polanski basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von David Ives. Polanski thematisiert hier das sich zuspitzende Verhältnis eines Theaterregisseurs und einer Schauspielerin. Der Theatermacher Thomas hat hier verblüffende Ähnlichkeit mit dem jungen Polanski, und die weibliche Hauptrolle spielt dessen Ehefrau.
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- Emmanuelle Seigner, Mathieu Amalric (Schauspieler)
- Roman Polanski (Regisseur) - Roman Polanski (Autor)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren
Polanski wurde immer wieder ein Sexismus in seiner Arbeit vorgeworfen, und so hat er einen Film als Antwort darauf gemacht. Die weibliche Hauptfigur Wanda möchte hierbei im gleichnamigen Theaterstück Venus im Pelz spielen und spricht dafür vor, wodurch sich ein verführerisches Spiel aus Leidenschaft und den menschlichen Abgründen entwickelt.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Der Film „Venus im Pelz“ wurde 2013 auf den Filmfestspielen in Cannes präsentiert. In den Hauptrollen spielen Mathieu Amalric (Theaterregisseur Thomas) und Emmanuelle Seigner (Schauspielerin Wanda), und das Drehbuch stammt von Ives und Polanski selber. David Ives‘ Stück basiert wiederum auf der gleichnamigen Novelle von Leopold von Sacher-Masoch, der damit die erste populäre BDSM-Geschichte erzählte. Nach Gott des Gemetzels ist Venus im Pelz bereits die zweite Spielfilm-Adaption eines Bühnenstücks durch Roman Polanski.
Zusammenfassung & Story vom Film „Venus im Pelz“
Der Theaterregisseur Thomas ist total erschöpft nach einem langen Tag mit Vorsprachen für die Hauptrolle in seinem Bühnenstück. Er will David Ives‘ Werk „Venus im Pelz“ auf die Pariser Bühne bringen, aber er findet keine geeignete Kandidatin für die weibliche Besetzung. Als er sich bereits fertig macht um nach Hause zu gehen, kommt mit deutlicher Verspätung eine Frau ins Theater.
Der Regisseur jedoch spielt zunächst den knallharten Boss und weist die naive Schauspielerin zurück, doch diese denkt nicht ans Aufgeben. Mit Bitten und Betteln, und dem richtigen Timing kann sie ihn doch noch überzeugen. Das schafft sie vor allem deswegen, weil der Theatermacher von seinem Handy gestört wird und im Telefongespräch das Wort „Ja“ sagt. Die Venusfalle schnappt augenblicklich zu und die hartnäckige Wanda darf mit ihrer Vorsprache beginnen.
Dabei beginnt sie jedoch nicht gleich mit einem professionellen Auftritt, sonder lässt zunächst einige unqualifizierte Kommentare über das Stück und Thomas, den Regisseur, fallen. Sie wirft ihm vor, sexistisches und pornografisches Material zu verwerten und das sei ihrer Meinung nach abscheulich. Es drängt sich immer mehr die Frage auf, wieso sie überhaupt glaubt für diese Rolle geeignet zu sein. Der intellektuelle und eher schüchterne Thomas verliert ein wenig die Nerven mit der vulgären Dame, doch dann wendet sich das Blatt.
Auf der Bühne ist Wanda nämlich wie verwandelt, und bietet dem Profi eine Darstellung von der er nicht zu träumen gewagt hätte: Sie kennt das ganze Stück in- und auswendig, und spielt ihre Rolle mit Brillanz und Hingabe. Thomas ist begeistert, mehr noch, er macht beim Vorsprechen noch selber aktiv mit und mimt die männliche Hauptrolle des Liebhabers. Schon bald entpuppt sich die Vorsprache als eine Art Urprobe zum Theaterstück, und auf Vorschlag Wandas tauschen die beiden noch die Rollen. Die Stimmung auf der Bühne wird zunehmend intimer und die Begierde ist spürbar.
Dabei ereignen sich skurrile Szenen. Einmal spielt die starke Wanda den Psychotherapeuten Sigmund Freud, der den neurotischen Thomas analysiert, während er auf der Couch liegt. Kurz darauf dreht sich die Szene wieder, und Wanda wandelt sich zur Venus, die lasziv auf der Couch sitzt während ihr Liebhaber ihr vollkommen ergeben ist.
Zwischendurch meldet sich mehrmals die Verlobte von Thomas, die ihn daran erinnert nach Hause zu kommen. Doch er will nicht einfach abbrechen, findet er doch großen Gefallen an Wanda und ihrem Schauspiel. Er schwindelt sie feige an und hält sie hin. Er ist regelrecht besessen von Wanda, und so macht er weiter im Spiel mit dem Feuer.
Die Geschichte bewegt sich immer weiter hin zu einem prickelnden Finale, das letzten Endes vielseitig genug ist um Stoff zum Nachdenken zu geben.
Kritiken und Fazit zum Film „Venus im Pelz“
Der Film ist lustig und er ist ernst. Die Erotik zwischen den beiden Figuren wird immer wieder überschattet von witzigen Elementen, wie dem Klappern der Kaffeetasse, die Roman Polanski bei den Dreharbeiten verursacht. Im Film werden wichtige Themen verarbeitet, die einen erfolgreichen Mann heutzutage – schuldig hin oder her – zu Fall bringen können.
Dabei bedient sich Polanski jedoch geschickt einiger Elemente, die das Ganze zur Persiflage machen: Seine eigene Ehefrau spielt genau die Frau, die ihn zunächst kritisiert und dann verführt; der Film parodiert die ernsten Elemente mehrmals; und seine Antwort auf sein vermeintlich vulgäres Gesamtwerk ist der Klassiker der BDSM-Literatur. Zusätzlich bestreitet Polanski vehement, dass die Figur Thomas ihm nachempfunden sei. So bleibt der Film eine lachende Replik auf etwas, das man nicht zu ernst nehmen sollte: Kritik an der eigenen Arbeit.