Whisky
Der Film „Whisky“ ist eine tragische Komödie aus Uruguay. Die Premiere fand auf den Filmfestspielen in Cannes statt, am 19. Mai 2004. Dort gewann der Film den FIPRESCI Award und den Certain Regard Award. Der deutsche Kinostart war am 5. Mai 2005, ein Jahr nach seiner Uraufführung.
- Hendler, Daniel(Schauspieler)
- Rebella, Juan Pablo(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Nicht geprüft
Jacob geht voll in seiner Arbeit auf, es wirkt, als wäre die düstere Sockenfabrik sein Leben. Hauptsächlich lässt er mürrische Aufträge einer loyalen Mitarbeiterin Marta zukommen. Marta und Jacobs Beziehung geht nicht über ein effizientes Arbeitsverhältnis hinaus. Allerdings wird die tägliche Routine eines Tages von unerwarteten Ereignissen zerstört.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Die Regisseure Juan Pablo Rebella und Pablo Stoll stellten mit dem Film „Whisky“ eine tragische Komödie ohne Altersbegrenzung her. Fernando Epstein leitete die gesamte Produktion der fast hundert Minuten Spielzeit. Ihm stand ein Budget von knapp 500.000 US-Dollar zur Verfügung. Beteiligte Länder waren Argentinien, Deutschland, Spanien und Uruguay. Am Ende entstand eine Komödie mit italienischen und spanischen Originalsprachen. Die Grundlage bildete das Drehbuch von Gonzalo Delgado, Pablo Stoll, Juan Pablo Rebella, Mirella Pascual, Starring Andrés Pazos und Jorge Bolani.
Mitwirkende Schauspieler: Andrés Pazos stellt Jacob Koller dar. Mirella Pascual bringt Marta Acuña auf die Leinwand. Jorge Bolani spielt Herman Koller. Ana Katz schlüpft in die Rolle der jungen Frau Graciela. Daniel Hendler zeigt den Charakter des jungen Ehemannes Martín. Verónica Perrotta zu sehen als Jacobs erster Mitarbeiter und Mariana Velazques als zweiter Mitarbeiter. Dumas Lerena taucht als Isaac, Kunde von Jacob, auf und die Rezeptionistin wird von Damián Barrera verkörpert. In weiteren Rollen folgen Alfonso Tort, Francisca Barreira und Richard G. Hogan.
Zusammenfassung & Story vom Film Whisky
In der Hauptstadt von Uruguay, Montevideo, lebt Jacob Köller. Er ist ein Kleinunternehmer und betreibt eine Sockenfabrik mit drei Mitarbeitern. Dort arbeitet die Managerin Marta und zwei einfache Arbeiterinnen. Die tägliche Routine hat sich über Jahre hinweg eingespielt. Jeden Morgen fährt Jacob mit dem Auto vor das rostige Tor, wo seine Angestellte auf Einlass wartet. Die Strickwarenfabrik ist schon ein wenig in die Jahre gekommen und bringt auch nicht mehr viel ein. Ganz detailliert erscheint die morgendliche Routine für den Zuschauer auf der Leinwand. Das bedeutet, der Kaffee für den Chef wird zubereitet, die Strickmaschine wird angeworfen und die Post gelesen.
Der Tod der Mutter ist ein Jahr her. Für die Einweihung des Grabsteines der Mutter erwartet die Öffentlichkeit die Anwesenheit der Familie, darum sieht Jacob sich verpflichtet seinen Bruder einzuladen. Überraschenderweise kündigt Herman dann wirklich seine Ankunft an. Dieser lebt schon seit einiger Zeit im fernen Brasilien und ist angeblich glücklich verheiratet. Der Unternehmer kommt ins Schwitzen, denn eigentlich ist er ein kontaktgestörter Sonderling. Jakob liebt seine Arbeit und verbringt alle erdenkliche Zeit in dem dunklen Loch. Den lieben langen Tag vergibt er mürrisch Arbeitsaufträge an seine Angestellten, ansonsten verhält er sich eher verschlossen.
Damals ist Jacob in die Fußstapfen seines Vaters getreten und hat die Firma übernommen. Kurze Zeit später pflegte er seine Mutter bis zum Tod. Die ganze Zeit über führte der Unternehmer kein eigenes Leben. So möchte er sich aber bei dem überraschenden Besuch nicht präsentieren. Deswegen fragt er seine loyale Mitarbeiterin Marta, ob sie nicht für die Besuchszeit seine Ehefrau spielen möchte. Diese Dienstleistung möchte er natürlich Marta später entlohnen.
Marta wartet schon seit geraumer Zeit darauf, ihren Prinzen zu finden. Bis jetzt tauchte er einfach noch nicht auf. Marta willigt ein und Jacob und sie ziehen für diese bestimmte Zeit zusammen und versuchen das Schauspiel aufrechtzuhalten. Die drei völlig fremden Menschen versuchen, geschickt ihre Verlegenheit zu überspielen. Bei einem gemeinsamen Ausflug ans Meer entstehen Risse in der Fassade. Am Ende der Zeit übergibt Herman seinem Bruder eine Menge Bargeld, als Ausgleich für die Pflege der Mutter. Eigentlich möchte Jacob das Geld nicht annehmen. Aber nachdem Herman ein Liebeslied für Marta in dem Restaurant singt, ändert er seine Meinung.
Später an diesem Abend landet er in einem Casino und setzt das gesamte Geld auf „Black 24“. Gewinnt Jacob die Partie oder verliert er sein gesamtes Geld? Ja und mit dem Erlös zahlt er Marta später aus. Am Ende der Geschichte stehen eine aufgeweichter Jacob und eine Marta die nicht mehr am Eingang auf den Einlass wartet.
Kritiken und Fazit zum Film Whisky
Das Team zeichnet durch eine staubtrockene Komödie „Whisky“ eine präzise seismografische Erschütterung eines Lebens auf. Ausgelöst durch den Besuch des Bruders aus Brasilien. Schon nach kurzer Zeit fühlen sich die Zuschauer den beiden Hauptcharakteren zutiefst vertraut. Der Grund liegt in der bewussten detaillierten Darstellung der täglichen Routine. Die täglichen Aufgaben werden völlig übertrieben gezeigt. Einer der Regisseure erklärte diese Vorgehensweise wie folgt: „Die Wiederholungen wurden ganz bewusst eingebaut. Langsam werden diese Szenen zum Spiegelbild der Träume und Wünsche, die wir alle hegen. Dazu kommt, dass die Einsamkeit die fast jeder Mensch schon spürte, sehr deutlich.
Die Mehrheit der Menschen die heute leben ist noch einsamer als dargestellt. Deswegen ist sofort ein Vertrauensverhältnis zu den Charakteren aufgebaut, diese stehen für unterschiedliche Arten der Einsamkeit.“ Das Täuschungsmanöver von Marta und Jacob verbirgt mehr wahre Gefühle, wie alle Zuschauer erst wahrhaben wollen. Besondere Aufmerksamkeit richtete der Kameramann auf kleinste Gefühlsregungen in den Gesichtern. Dieses Verfahren ist nachgeeifert aus Comics. Es ist eine Art der Minimalisierung. Gleichzeitig werden viele Ellipsen verarbeitet. Zwischen den einzelnen Szenen findet etwas statt, was der Zuschauer entwickeln kann. Die Fantasie ist auf jedem Fall gefragt.