Meine Brüder und Schwestern im Norden
„Meine Brüder und Schwestern im Norden“ ist eine Fernsehversion von dem Film „Meine Brüder und Schwestern in Nordkorea“. Der deutsch-südkoreanische Dokumentarfilm wurde am 29. März 2016 auf den Lichter-Filmfestspielen uraufgeführt.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Ri Ok Hee, Ri Ju Hyok, Ri Ok Kyong (Schauspieler)
- Sung-Hyung Cho(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Die Regisseurin wurde von vielen Jurys dafür gelobt, eine tolle Dokumentation aus Nordkorea hinterlassen zu haben. Sie hat alle erdenklichen Möglichkeiten vollständig genutzt. In ihren Interviews wird sehr respektvoll und klug nachgefragt, um auf die Gründe zu stoßen. Das Lebensgefühl der verschiedenen Generationen wird toll auf die Leinwand gebracht. Sung-Hyung Cho konnte zwei Filmpreise erlangen. Ein Preis erhielt sie auf dem 9. Lichter Filmfest und den zweiten Filmpreis bekam sie auf dem 26. Filmkunstfest in Mecklenburg-Vorpommern.
Meine Brüder und Schwestern im Norden – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Sung-Hyung Cho führt Regie in der Dokumentation „Meine Brüder und Schwestern im Norden“ mit zwei Originalsprachen, Koreanisch und Deutsch, dazu besteht die Möglichkeit der deutschen Untertitel. In dem Erscheinungsjahr 2016 kam eine Version als Kinolänge mit 106 Minuten heraus und eine TV-Version mit 90 Minuten, alles ohne Altersbegrenzung. Das Drehbuch stammt aus der Feder der Regisseurin. Wohingegen die Produktion von Andreas Banz und Dirk Engelhardt übernommen wurde. Die Dokumentation ist als Koproduktion der Kundschafter Filmproduktion GmbH Berlin und dem Hessischen und dem Westdeutschen Rundfunk entstanden. In der Redaktion saßen Esther Schapira (vom HR) und Jutta Krug (vom WDR).
Die Kameraführung lag in der Hand von Thomas Schneider und Julia Daschner. Die Kamerafrau ist 1980 in Deutschland geboren und ist seit 2018 Mitglied in der Deutschen Filmakademie. Einzelne Szenen wurden von Fabian Oberhem überarbeitet, sodass die Doku am 14. Juli 2016 erstmals über die Leinwand der deutschen Kinos lief. Eine Erstausstrahlung im freien Fernsehen fand am 26. Juli 2017 statt. Die musikalische Untermalung stammt von Peyman Yazdanian.
Zusammenfassung & Story vom Film Meine Brüder und Schwestern im Norden
Nordkorea ist ein Land, von dem nicht viel in die Außenwelt gelangt. Die Dokumentation möchte den Alltag in Nordkorea lebendig werden lassen. Mehrere Lebensbeschreibungen sollen Menschen helfen, deren Informationen über das Leben unter solch strengen Auflagen unbekannt ist. Die Interviewpartner wurden von staatlichen Behörden ausgesucht.
Dem Zuschauer wird der 30-jährige Ingenieur, Ri Ju Hyok, näher gebracht. Er studierte „Automatisierung und Mechanisierung“. Seine Uni befindet sich in Pjöngjang, die Kim-Il-Sung-Universität. Mittlerweile arbeitet Ri Ju Hyok in einem Schwimmbad in derselben Stadt und untersucht die Effizienz von Arbeitsprozessen und Dienstleistungen.
Dann steht die 26-jährige Soldatin, Ri Ok Kyong, vor der Kamera. Nach zehn Jahren wird sie nun aus dem Militärdienst entlassen. Als Offizierin arbeitet sie von zu Hause aus und leitet von dort ihren Dienst. Zusammen mit dem Bruder und der Großmutter lebt Ri Ok Kyong unter einem Dach.
Der Maler Kang Yong Min arbeitet in einem staatlichen Kunstatelier und malt gerne hübsche Frauen. Dieses Interview fehlt in der Fernsehversion. Go Kwang Bok fährt in einem Musterkollektiv Traktor. Das Kollektiv befindet sich in der Stadt Sariwŏn. Kim Chun Hwang ist die Ehefrau von des Traktorfahrers. Sie ist 38 Jahre alt und Bäuerin. Zu guter Letzt interviewt die Regisseurin noch die Kinder und das Lehrpersonal der internationalen Fußballschule in Pjöngjang.
In der Vorbereitungszeit stellte die Südkoreanerin fest, dass die Schwierigkeiten, in Nordkorea filmen dürfen, zu groß sind. Darum verzichtete sie auf die koreanische Staatsbürgerschaft und benutzt ausschließlich ihre deutsche Staatsangehörigkeit. Für die weitere Arbeit war es wichtig einen Koproduzent zu gewinnen. Anfänglich gab es einige Probleme. Doch dann half der Hessischen Rundfunk und konnte Kontakte zu wichtigen Personen in Nordkorea knüpfen. Die zuständigen Personen Vorort untersagten einen Dreh eines Familiendramas. Für die Vorbereitungen des Drehs reiste Sung-Hyung Cho einige Male nach Nordkorea und unterhielt sich ausgiebig mit ihren Interviewpartnern.
Jegliches fragliches Thema kommentierte sie als Interviewer nicht. Szenen aus „dem Off“ wurden kommentarlos belassen. Mit harmlosen Nebenfragen versuchte Sung-Hyung Cho die Situation der westlichen Welt näherzubringen. Zum Beispiel geht es um das Thema Bekleidung in Badeanstalten. Eine Frage lautet: „Warum tragen die weiblichen Badegäste keine Bikinis in den Spaßbädern?“ Die Antwort lautet: „Diese Bekleidung entspricht nicht den Sitten des Landes und ist verboten.“
Kritiken und Fazit zum Film Meine Brüder und Schwestern im Norden
„Meine Brüder und Schwestern im Norden“ ist keineswegs eine überzeugende Arbeit. Es ist aber eine Darstellung, die immer wieder um die Frage kursiert: „Wie ist es möglich, einen Betrüger auszutricksen?“ Nordkorea stellt sich gerne als patente Nation dar und stellt dem Drehteam eine fast unüberwindliche Schranke vor die Füße. Der politische Führer möchte seine Landesbürger durchweg linientreu, gebildet und fleißig sehen. Nicht ohne Stolz präsentieren sich die Nordkoreaner für den Rest der Welt. Die Regisseurin tritt den Bewohnern, mit ihren ehrlichen Beschäftigungen, mit nötigem Respekt gegenüber, um den Hoffnungen und Wünschen, der vermuteten unterdrückten Bürgern, gebührend Raum zu ermöglichen. Das Bild wirkt allerdings ein wenig trist. Trotzdem ist das Bild eines zerrissenen Landes sehr deutlich wahrnehmbar. Der Zuschauer muss Eigenarbeit leisten und hinter die Bilder schauen, zwischen den Zeilen lesen und sich eine eigene Meinung bilden.
Die Fragen sind einfach und nicht provokativ. Sie selbst verkneift sich jegliche Wertung und sei es nur ein Grinsen. Zusammen mit der Musik und den einfühlsamen Aufnahmen wirkt es für den Betrachter.