Raum
Der Film „Raum“ wurde von der Geschichte zum Fall von Josef Fritzl, die im Bestseller-Roman von Emma Donaghue erschien, inspiriert. Der Fall von Josef Fritzl machte die Menschen sprachlos. Im Jahre 2008 wurde bekannt, dass er seine Tochter über zwei Jahrzehnte im Keller einsperrte. Während diesem Martyriums gebar sie ihm sieben Kinder, vier davon lebten mit Gefangenschaft.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Brie Larson, Jacob Tremblay (Schauspieler)
- Lenny Abrahamson(Regisseur) - Emma Donoghue(Autor) - David Gross(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Das kanadisch-britisch-amerikanische Filmdrama ist sehr menschlich, berührend und spannend verfilmt und kam 2015 in Umlauf. Die Premiere fand auf dem Telluride Film Festival statt. Am 17. März 2016 erschien das mit vielen Preisen ausgezeichnete Drama letztendlich in den deutschen Kinos. Im Ganzen waren es sechzehn Nominierungen und sechzehn Auszeichnungen, auf verschiedenen Awards und für unterschiedliche Kategorien.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Regisseur Lenny Abrahamson leitete die Dreharbeiten zum Film „Raum“ von November bis Dezember 2014 in Toronto. Das Drehbuch stammt von der Bestseller-Autorin Emma Donoghue. Daraus entstanden, nach dem Schnitt von Nathan Nugent, fast zwei Stunden Filmzeit. Über die gesamte Länge übernahmen David Gross und Ed Guiney die Leitung der Produktion. Mit dem Kameramann Danny Cohen entstand eine Altersfreigabe ab dem 12. Lebensjahr. Vier Länder waren an der Herstellung beteiligt: Irland, Vereinigtes Königreich, Kanada und Vereinigte Staaten.
Cast: Brie Larson übernahm die schwierige Rolle als Joy Newsome. Dafür suchte sie Rat bei einem Trauma-Experten und einer Ernährungsberaterin. Jacob Tremblay bringt Jack Newsome auf die Leinwand. Joan Allen ist in der Rolle von Nancy Newsome zu sehen. William H. Macy zeigt den Zuschauern Robert Newsome. Sean Bridgers inszeniert Old Nick. In weiteren Nebenrollen tauchen Tom McCamus, Amanda Brugel, Joe Pingue, Cas Anvar und Wendy Crewson auf. Die gesamte Synchronisation entstand unter der Leitung von Clemens Frohmann. Musikalische Unterlegung entstand durch Stephen Rennicks.
Zusammenfassung & Story vom Film „Raum“
Joy Newsome ist 24 Jahre alt. Sie und ihr Sohn Jack, fünf Jahre, leben in einem kleinen Raum. Ganze neun Quadratmeter gehören ihr. Die Behausung ist rudimentär eingerichtet mit einem Bett, Badewanne, Toilette, einer winzigen Küche und einem Tisch mit Stühlen. Ein kleines Oberlicht spendet ein wenig Tageslicht. Old Nick ist ihre einzige Bezugsperson. Vor sieben Jahren entführte er Joy und zeugte mit ihr den Sohn. Seitdem ist sie dort gefangen. In regelmäßigen Abständen taucht Old Nick auf, bringt neue Lebensmittel und vergewaltigt Joy. Der kleine Jack schläft währenddessen im Wandschrank. Eigentlich ist er ein ganz aufgewecktes Kind.
Auf ständiges Fragen hin, erklärt sie, dass die Welt draußen surreal ist, nur ihr Verlies die wahre Welt zeigt. Trotz Depression, aufgrund der aussichtslosen Lage, gibt sie sich für Jack optimistisch. Eines Tages erklärt Old Nick, dass er kein Job mehr hat. Ohne Arbeit ist kein Geld mehr da, was zur Folge hat, dass die Lebensmittelversorgung nicht gewährleistet ist. Mit Jacks Hilfe möchte sie ihren Qualen entfliehen. Jack simuliert eine Erkältung, in der Hoffnung zum Krankenhaus zu kommen. Doch stattdessen, besorgt Old Nick lediglich Medikamente. Diese Idee funktionierte nicht. Als Nächstes versuchen die beiden es mit Totstellen. Joy wickelt ihren Sohn in einen Teppich ein und verlangt, dass ihr Peiniger ihn in den Wald bringt. Jack hätte einen Nervenzusammenbruch. Dieser Trick scheint zu funktionieren.
Auf dem Pickup bringt er ihn raus ins Grüne. Beim ersten Stopp springt Jack von der Ladefläche und kann Passanten auf sich aufmerksam machen. Old Nick flieht aus Panik. Die netten Menschen bringen ihn zur Polizei und mithilfe seines Gedächtnisses kann Jack der Polizei das Gefängnis zeigen. Die Mama wird von der Polizei befreit und diese bringt beiden zu ihrer Joys Mama und dem neuen Freund. In den Nachrichten erfährt Joy, dass Old Nick festgenommen wurde.
Für den kleinen Jack ist das Leben in der neuen Welt schwer. Er war gewöhnt, ausschließlich mit seiner Mutter zu kommunizieren. Die Situation eskaliert und Joy wirft ihrer eigenen Mutter ein Fehlverhalten vor. Während der ganzen Zeit hätte sie einfach ein normales Leben geführt. Sie verfällt immer tiefer in die Depressionen. Während dieser Zeit kommt ein Fernsehteam auf Joy zu. Als die Interviewerin ihre Entscheidung den Sohn zu behalten infrage stellt, taucht sie noch tiefer in ihre Depressionen ein und begeht ein Selbstmordversuch.
In dieser Zeit taut der kleine Jack auf, denn er bekommt nun neue Ansprechpartner. Er nutzt die Zeit und spielt mit dem Hund, einem Nachbarsjungen und geht das erste Mal zum Friseur. Als die Mama aus dem Krankenhaus entlassen wird, äußert er den Wunsch, den Raum ein letztes Mal zu besichtigen. Dort angekommen sagt Jack, dass die Kammer viel kleiner wirkt und mit offener Tür nicht mehr dasselbe ist. Innerlich hat der Junge sich verabschiedet und kann ein neues Leben beginnen.
Kritiken und Fazit zum Film „Raum“
Jack kennt nichts anderes als den „Raum„. Wie soll er glauben, dass hinter dem Oberlicht sich eine andere Welt befindet? Sein ganzes Leben verbrachte er auf diesen neun Quadratmetern, wie kommt ein Mensch damit zurecht, wenn sich die Welt plötzlich öffnet? Diese Fragen werden ausführlich in dem Film „Raum“ behandelt. Die anfängliche Überforderung wird durch extreme Nahaufnahmen, Zeitlupe und verschwommen Bildern wettgemacht.
Brie Larson schauspielert auf beeindruckende Weise die tiefgründige Hauptrolle. Als Mutter und Gepeinigte verkörpert sie viele Emotionen und bringt die verletzte junge Frau glaubhaft auf die Leinwand. Dem Regisseur ist mit „Raum“ ein großartiges Drama gelungen, welches nicht ohne Grund den Publikumspreis bekam. Es ist packend und intensiv gespielt, aber auf keinem Fall effekthaschend gefilmt. Im Vorhinein darf der Zuschauer nicht zu viel Wissen mitbringen. Aber in der zweiten Hälfte geht es, um eine Schuldaufarbeitung. Trotz alledem konzentriert sich das Drehbuch komplett auf die Perspektive des Jungen. Das Endprodukt zählt aus Geheimtipp und wird von Kritikern als traurig, bewegend und schön bezeichnet.