Solaris
„Solaris“ ist eine Science-Fiction-Verfilmung des Romans von Stanislaw Lem. Das Buch des polnischen Autors wurde schon zweimal verfilmt. 1972 durch Andrei Tarkowski und 2002 durch Steven Soderbergh. Die neuere Version rückte ein wenig vom Kernthema ab. Für Soderbergh ist die Beziehung zu der verstorbenen Frau im Vordergrund.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- George Clooney, Natascha McElhone, Ulrich Tukur (Schauspieler)
- Steven Soderbergh (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren
In einer rührenden Liebesgeschichte wird die Frage beantwortet: Welche Unterschiede bestehen zwischen den Menschen und die Erinnerungen an ihn? Der Buchautor ist mit dem Film nicht einverstanden, es entspreche nicht seinen Vorstellungen. Trotzdem hat die FBW Wiesbaden (Deutsche Film- und Medienbewertung) den Spielfilm als „wertvoll“ bezeichnet. Die Premiere erfuhr „Solaris“ 2003 auf der Berlinale.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Im Film „Solaris“ vereint Steven Soderbergh Autor, Regisseur und Kameramann in einem. Dazu kommt, dass er auch selbst für den Schnitt zuständig (unter dem Pseudonym Mary Ann Bernard) war. Der Film benötigte 47 Millionen Dollar für die Herstellung. Mit dem Produktionsland in den Vereinigten Staaten standen ihm alle Möglichkeiten offen. Hilfe bekam Soderbergh in der Produktion von James Cameron, Rae Sanchini und Jon Landau. Die Kameraarbeit, Ausstattung und Design sind bestens gelungen. Ein gutes Zusammenspiel aller Beteiligten. Die wunderschönen Bildcollagen vom meditativen Weltraum werden mit Musik von Cliff Martinez untermalt.
Großer Hauptdarsteller ist George Clooney als Chris Kelvin, der seiner verstorbenen Frau nachtrauert. In weiteren Rollen sind Natascha McElhone (Rheya Kelvin, die Frau von Chris), Jeremy Davies (Snow), Ulrich Tukur (Gibarian) und Viola Davis (Gordon) zu sehen. In den 99 Minuten Spielzeit bekommt der Zuschauer Fotografien gezeigt, mit George Clooney im Zentrum, zwei kurze bewegte Bildsequenzen mit Blade-Runner-Stimmung geboten. Alles mit einer Altersfreigabe von 12 Jahren.
Zusammenfassung & Story vom Film „Solaris“
Als Einführung in den Science-Fiction-Streifen ist es wichtig zu wissen, dass Chris mit einer Rheya verheiratet war. Zu Anfang war es eine glückliche Ehe. Bei ihr stellten sich psychische Probleme ein, was die Beziehung veränderte. Kurze Zeit später stellt Rheya fest, dass sie schwanger ist. Kurz entschlossen bricht sie die Schwangerschaft ab, ohne Chris davon zu berichten. Nachdem das ans Licht kommt, verlässt Chris sie und Rheya begeht Selbstmord.
Chris Kelvin stellt im Film einen Psychologen dar, der von seinem Freund Gibarian auf die Forschungsstation geschickt wurde. Ohne weiteren Informationen landet er in der Nähe des Planeten Solaris. In der Zwischenzeit begann Gibarian Selbstmord. Auf der Station sind nun nur noch zwei Astronauten, einer davon ist Gibarians Sohn. Alle beiden wirken erschöpft und verwirrt. Für Chris war es eine aufregende Reise und kurzer Hand legt er sich schlafen.
Da bekommt er das Problem selbst zu spüren. Sein Traum dreht sich um seine tote Frau Rheya. Chris kann Traum und Wirklichkeit nicht mehr trennen. Als er aufwacht, scheint es, dass seine tote Frau neben ihm liegt. Völlig entsetzt und verunsichert möchte Chris erfahren was auf der Station passiert. Als Erstes fragt er die Erscheinung aus. Danach steckt er, die real wirkende Person Rheya in eine Kapsel und lässt sie fliegen. Sobald er wieder schlafen geht, erscheint Rheya ihm. Es ist aber nicht dieselbe Person, die in einer Kapsel war. Teile des Lebens auf der Erde scheinen wahr. Die Frau selbst ist verwirrt über ihre Persönlichkeit. Das Gefühl der Liebe kommt wieder hoch, in beiden. Die Erscheinung ist für andere wahrnehmbar.
Dr. Gordon, der andere Astronaut, erklärt, dass es keine reale Person ist. Ein Vorkommnis aus dem All. Die Beziehung spitzt sich aufgrund der alten inneren Konflikte zu. Die Frau selbst merkt, dass eine Beziehung nicht möglich ist. Ohne Chris zu informieren, nimmt „Rheya“ Kontakt zu Dr. Gordon auf und die beiden planen ihren endgültigen Tod. Dafür wird eine Higgsapparatur benötigt. Chris ist völlig frustriert. In diese Frustration mischt sich die Erkenntnis, dass Snow, der Sohn von Gibarian, nur eine Halluzination ist. Der echte Snow wurde von der Fiktion getötet.
Die Crew entscheidet, wieder zurück auf die Erde zu fliegen. Wieder zu Hause schneidet sich Chris in den Finger. Was er nun entdeckt, verändert sein Leben. Seine Wunden heilen, wie bei der Erscheinung von Rheya. Es ist nicht der wirkliche Chris und er befindet sich auch nicht auf der Erde. Die Bestätigung erhält er, als „Rheya“ den Raum betritt. Auf die Frage, ob Chris lebendig oder tot ist, gibt es nur eine Antwort. Das ist nicht mehr wichtig. Zwei unwirkliche Personen zusammen, machen ein wirkliches Leben aus.
Kritiken und Fazit zum Film „Solaris“
Oft tauchen im Film „Solaris“ staunende Blicke, als Ausdruck von Faszination, auf. Großaufnahmen von einzelnen Gesichtern, diese schauen direkt in die Kamera, absolute Nähe. Aber diese Nähe wirkt etwas enthoben. Ein Ausdruck von Leere. Selbst inhaltlich ist „Solaris“ etwas leer. Ein ständiger Rückblick in die Vergangenheit, abgewechselt von Traum und Gegenwart verunsichert den Zuschauer. Es dreht sich immer wieder, um die zweite Chance der Liebe, die fast kein Mensch hat. Steven Soderbergh hat es versucht, aber außer Schönheit nichts erschaffen können. Die Feststellung, die die unechte Rheya am Ende macht, spricht dem Zuschauer aus dem Herzen. „Jetzt ist es egal, in welchem Leben wir sind“. Es interessiert wirklich keinen mehr.
Sehr konsequent kommt die Zweisamkeit der Darsteller in Bildsprache heraus. Ist „Solaris“ eine esoterische Hysterie? Ein komisches Happy End? Oder einfach ein Klischee? Die Antwort lautet zum wiederholten Male: Es ist egal!