96 Hours
In „96 Hours“ sehen wir Liam Neeson in einer Rolle, die seine Karriere als Actionstar neu definiert hat: Bryan Mills, ein ehemaliger CIA-Agent, dessen Leben eine dramatische Wendung nimmt. Nach seiner Pensionierung möchte er nichts weiter, als seiner entfremdeten Tochter Kim näherzukommen. Der Wunsch nach einer normalen Vater-Tochter-Beziehung wird jedoch jäh unterbrochen, als Kim während einer Europareise aus Paris entführt wird. Dieser Vorfall entfesselt einen gnadenlosen Vater, dessen Fähigkeiten aus seiner dunklen Vergangenheit stärker sind als je zuvor.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Katie Cassidy, Famke Janssen, Leland Orser (Schauspieler)
- Pierre Morel (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren
Mit jeder Sekunde, die verstreicht, intensiviert sich Bryans Mission, seine Tochter aus den Fängen eines skrupellosen Menschenhändlerrings zu befreien. Der Zuschauer wird durch die Straßen von Paris geführt, wo die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und das Adrenalin stetig steigt. „96 Hours“ ist eine explosive Mischung aus Spannung, Action und emotionaler Tiefe. Wird Bryan es schaffen, seine Tochter zu retten, bevor ihre Zeit abläuft?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Pierre Morel führte 2008 bei dem Action-Thriller „96 Hours“ Regie, für den Luc Besson und Robert Mark Kamen das Drehbuch schrieben. Die Hauptrollen spielten Liam Neeson als Bryan Mills, Maggie Grace als seine Tochter Kim und Famke Janssen als seine Ex-Frau Lenore. Weitere wichtige Rollen übernahmen Olivier Rabourdin, Xander Berkeley und Arben Bajraktaraj. Produziert wurde der Film von Luc Besson gemeinsam mit Pierre-Ange Le Pogam und India Osborne, während Nathaniel Méchaly die Musik komponierte und Michel Abramowicz für die Kameraarbeit verantwortlich war.
In verschiedenen Städten wie Paris und Los Angeles entstanden die Dreharbeiten ab Februar 2007. Der Film kam in Frankreich im Februar 2008 in die Kinos und erreichte ein weltweites Einspielergebnis von über 226 Millionen US-Dollar bei Produktionskosten von rund 30 Millionen Euro. In den USA allein spielte „96 Hours“ 145 Millionen Dollar ein und führte am Eröffnungswochenende die Kinocharts an. In Deutschland lief der Film im Februar 2009 an und zog 432.000 Zuschauer an.
Für seine Rolle erhielt Liam Neeson ein spezielles Training durch den ehemaligen SAS-Angehörigen Mick Gould, der ihm die Kampfkunst Nagasu Do beibrachte. Diese Technik kombiniert Elemente aus Judo, Aikido und Jiu Jitsu. Der Erfolg des Films führte zur Produktion von zwei Fortsetzungen und einer Prequel-Serie, die 2017 startete und zeigt, wie der Charakter Bryan Mills zu dem Mann wurde, den das Publikum aus dem Film kennt.
Zusammenfassung & Story vom Film „96 Hours“
Bryan Mills, ein pensionierter CIA-Offizier, bemüht sich, zu seiner 17-jährigen Tochter Kim eine Beziehung aufzubauen. Kim lebt mit ihrer Mutter und dem reichen Stiefvater zusammen. Als Sicherheitsmann rettet Bryan bei einem Konzert die Popikone Sheerah. Aus Dankbarkeit will sie Kim musikalisch fördern. Doch bevor er Kim davon erzählen kann, plant sie bereits eine Reise nach Paris. Bryan stimmt widerwillig zu, nachdem er erfährt, dass Kim die Wahrheit über ihre Pläne verschwiegen hat.
In Paris geraten die Dinge außer Kontrolle. Kim und ihre Freundin Amanda treffen auf den charmanten Peter, der sie in eine Falle lockt. Kurz nach ihrer Ankunft wird Amanda von unbekannten Männern entführt. Kim, die sich versteckt, wird Zeugin des Überfalls und informiert ihren Vater per Telefon über die Entführer. Bryan erfährt von seinem alten Freund Sam, dass ein albanischer Menschenhändlerring hinter der Entführung steckt. Er wird gewarnt, dass er seine Tochter innerhalb von 96 Stunden finden muss, bevor sie für immer verschwindet.
Bryans verzweifelte Suche in Paris
Entschlossen fliegt Bryan nach Paris und nimmt die Spur der Entführer auf. Nach einem gewaltsamen Verhör am Flughafen verliert er seine einzige Spur, als Peter tödlich verunglückt. Bryan kontaktiert Jean-Claude Pitrel, einen ehemaligen Agenten, der ihm wichtige Hinweise gibt. Bryan findet ein provisorisches Bordell, wo er eine junge Frau rettet, die Hinweise auf Kims Aufenthaltsort gibt. Trotz Jean-Claudes Warnungen mischt sich Bryan weiter ein und stößt auf immer gefährlichere Hinweise.
Bryan gibt sich in einem Versteck der Entführer als Polizist aus und startet eine gewagte Rettungsaktion. Er tötet mehrere Widersacher und findet tragischerweise Amanda tot. Durch Folter erfährt er, dass Kim kurz vor dem Verkauf steht. Bryan zwingt dann bei einer geheimen Auktion einen Bieter, Kim zu ‚kaufen‘. Er kämpft sich durch weitere Gegner, tötet den Syndikatsführer und rettet schließlich Kim. Zurück in den USA führt er Kim zu Sheerah, um ihre musikalische Karriere voranzutreiben, und zeigt damit, dass er alles riskieren würde, um seine Tochter zu schützen.
Kritiken und Fazit zum Film „96 Hours“
Regisseur Pierre Morel präsentiert mit „96 Hours“ einen Action-Thriller, der sich nicht um politische Korrektheit schert und in gewisser Weise als Antwort auf glattgebügelte Hollywood-Blockbuster fungiert. Liam Neeson verkörpert den ehemaligen CIA-Agenten Bryan Mills, der in ein rücksichtsloses Inferno aus Rache und Gewalt verwickelt wird, als seine Tochter entführt wird. Die Einführung der Charaktere erfolgt schnell und setzt die Basis für eine gnadenlose Jagd durch Paris. Der Film greift bewusst auf übertriebene Darstellungen und unerbittliche Action zurück, wobei Neeson mit einer beeindruckenden physischen Präsenz aufwartet, die an seine früheren Actionrollen erinnert und ihm den Ruf eines unverwüstlichen Actionhelden einbringt.
Trotz seiner unbestreitbaren Unterhaltungsqualität leidet der Film unter einer oberflächlichen und klischeebeladenen Erzählweise, die besonders die Figurenzeichnung vernachlässigt. Der narrative Fokus auf Neeson als alleinigem Zentrum des Geschehens reduziert andere Charaktere wie Maggie Grace zu bloßen Requisiten, deren einzige Aufgabe es ist, das narrative Momentum für Neesons Amoklauf zu liefern. „96 Hours“ nutzt das Szenario von Paris als dunklen und gefährlichen Ort, was stereotype Vorstellungen weiter verfestigt. Die kritische Auseinandersetzung mit moralischen Dilemmata bleibt aus, stattdessen wird eine fragwürdige Botschaft der Selbstjustiz vermittelt, die den Film in die Nähe eines gewaltverherrlichenden Machwerks rückt.