Viva La Libertà
In der Filmkomödie „Viva la libertà – Es lebe die Freiheit“ geht es um einen Philosophen, der sich als sein Zwillingsbruder ausgibt, der politisch aktiv ist. In dieser Rolle mischt er die italienische Politik richtig auf. Der Regisseur möchte mit seinem Film eine Kritik üben am korruptem italienischen Staat und der Leichtigkeit des Zwillingsbruder, der die politischen Ämter mit leichtem Herzen und Humor übernimmt.
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- Toni Servillo, Valerio Mastandrea, Valeria Bruni Tedeschi (Schauspieler)
- Roberto Ando'(Regisseur) - Angelo Pasquini(Autor)
- Zielgruppen-Bewertung:Nicht geprüft
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Der Film „Viva La Libertà“ wurde 2013 gedreht und er hatte am 24.2.2014 Uraufführung. Es handelt sich bei Viva La Libertà um eine Mischung von Drama und Komödie. Der Regisseur Andò, der Regisseur, hat in Viva La Libertà „Il truono vuoto“ seinen eigenen Roman darstellerisch umgesetzt. Der Philosoph und Politiker Toni Servillo erscheint im Rollenspagat zwischen Philosoph mit Humor und gestresstem Oppositionspolitiker. Für den Schauspieler Toni Servillo ist es natürlich nicht einfach, eine Doppelrolle zu übernehmen. Als Schauspieler muss man bei dieser Konstellation aufpassen, dass die Rolle nicht in ein Slapstickmanöver abgleitet. Servillo aber zeigt sich mit einer dezenten Komik und einem feinen Schauspiel.
Zusammenfassung & Story vom Film „Viva La Libertà“
Der Oppositionschef Enrico Oliveri (im Film gespielt von Toni Servillo) hat genug von seiner politischen Funktion. Er verabredet sich mit seiner Geliebten und flieht mit ihr heimlich nach Paris. So entflieht der der Parteikrise und den vielen politischen Intrigen, die seinen Alltag belasten. Natürlich bemerken seine Parteikollegen sein verschwinden. Da kommt einer seiner engen Mitarbeiter auf die Idee, seinen Zwillingsbruder, einen Philosoph, als Double anzuheuern. Der Zwillingsbruder heißt Giovanni Ernani (vom gleichen Schauspieler gespielt) und dieser wird gebeten, die Rolle zu übernehmen.
Ihm gefällt der neue Job und er sorgt dafür, dass nicht immer korrekt gehandelt wird und die politische Etikette nicht immer so eingehalten wird, wie man es gewohnt ist. Häufig scheint er auch in Rätseln zu sprechen. Es ist aber so, dass das italienische Volk ihn liebt. Auch die deutsche Kanzlerin kommt in dem Film vor und ihr gefällt seine Art.
Wenn in einem Film ein Rollentausch oder eine Doppelrolle angelegt ist, dann ist das häufig so, dass dies überdreht wirkt. Der Schauspieler Tony Servillo schafft es hier aber, dem Film eine Natürlichkeit und einen Anspruch zu geben, so dass der Rollentausch realistisch wirkt. Und die Tatsache, dass der Politiker und der philosophierende Zwillingsbruder zwar optisch gleich sind, charakterlich aber unterschiedlich gearbeitet sind, lässt die Doppelrolle sehr glaubwürdig wirken.
Die Frage, wie eine erfolgreiche Person, die amtsmüde ist, ersetzt werden kann, wird in diesem Film mit Humor und Geschick gelöst. Denn was wäre im politisch wackligen Italien passiert, wenn der philosophierende Zwillingsbruder nicht eingesprungen wäre?
Kritiken und Fazit zum Film „Viva La Libertà“
Es handelt sich auf jeden Fall um einen besonderen Film. Die zwei Seiten des Politikers und seines philosophischen Zwillingsbruders stellen die klassische Doppelgänger-Situation dar. Diese Spiegelbilder werden von Servillo so locker und leicht verkörpert, dass die beiden Charakterzüge, der Feuerkopf und der Trübselige sehr glaubwürdig nebeneinander erscheinen. Durch diese Ähnlichkeit und doch Unterschiedlichkeit gerät der Film aber in eine Schieflage. Die beiden Zwillinge erscheinen im Film unabhängig voneinander und sie werden nicht zusammengebracht sondern erscheinen hintereinander.
Mit Leichtigkeit gelingt es aber dem Bruder, der Philosoph ist, seiner Schwägerin und seinem persönlichen Assistenten seine neue Rolle glaubwürdig zu machen. Auf jeden Fall enthält der Film eine gute Prise scharfzüngigem Humors. Seit Medienmugul Berlusconi in Italien Ministerpräsident war, hat Satire im Bereich Politik eine sehr gute Tradition. In Italien findet Realsatire häufig auf den Regierungsbänken selbst statt, die dramatische Komödie „Viva La Libertà“ verlagert die politische Lage auf die Seiten der Opposition. Für den Regisseur der Films war es gar nicht so leicht, ihre cineastischen Schöpfung den richtigen Ton der Macht zu verleihen.
Der Zwillingsbruder als Philosoph nimmt seine Rolle aber auch eher leicht und lässt bewusst kleine Verdrehungen und Versprecher zu. So gelang es Regisseur Roberto Andò sehr gut die Balance zwischen politischer Aufgabe und Umstellung auf eine politische Parodie. Denn wenn der Frontmann der Opposition plötzlich wegbricht und aus dem politischen Leben verschwindet, dann kann das die politische Lage des ganzen Landes ins Unklare bringen. So wurde die Situation schnell gelöst von flinken Assistenten des Oppositionspolitikers und der Ehefrau des Politikers, die diesen familiären Ersatz ans Licht bringen.
Gegen die schlechten Umfragewert und mangelnde politische Alternativen hilft der Einsatz des humorvollen Zwillingsbruders, der die Rolle des Oppositionspolitikers von einem auf den anderen Tag übernimmt. Dem Zwillingsbruder, der eigentlich in einem Sanatorium lebt, gelingt es, spritzige, brilliante Reden zu schreiben und genau auf die Wünsche des Volkes einzugehen. Die Umfragewerte steigen nach dem Rollenwechsel beachtlich und alles scheint plötzlich auf der Seite der Opposition.
Freunde des europäischen Kinos haben den Film als einen besonderen Film in den Kinos des Jahres 2014 genossen. Die Szenen, in denen mit der Kanzlerin barfüßig über das Parkett getanzt wird, sind besonders schöne Fantasieszenen, die natürlich nicht der politischen Wirklichkeit entsprechen. Ungemütlich wird es aber, als die Rückkehr Oliveris zu befürchten ist. Schließlich bringt der Schluss aber alle Seiten zusammen.