Unter dir die Stadt
In der dynamischen Skyline von Frankfurt entfaltet sich die Handlung des Films „Unter dir die Stadt„, wo die glitzernden Fassaden der Bankentürme mehr als nur Wirtschaftsmacht verbergen. Im Zentrum der Geschichte steht Svenja Steve, die mit ihrem Ehemann, einem aufstrebenden Investmentbanker, neu in diese Welt eintaucht. Sie fühlt sich in der kühlen, geschäftigen Atmosphäre der Stadt und in ihrem neuen Leben zunehmend entfremdet, was sie für neue, unerwartete Einflüsse anfällig macht.
- The City Below ( Unter dir die Stadt ) (Sous toi, la ville)
- Die Stadt unten
- Unter dir die Stadt
- Sous toi, la ville
- Krebitz, Nicolette, Hunger-Bühler, Robert, Waschke, Mark (Schauspieler)
Ihre Begegnung mit Roland Cordes, dem charismatischen Bankenchef und Vorgesetzten ihres Mannes, bringt verborgene Sehnsüchte und dunkle Geheimnisse an die Oberfläche. Diese Konstellation entfesselt eine Kette von Ereignissen, die Svenjas Welt auf den Kopf stellt. Während sich hinter den Kulissen der Hochfinanz Intrigen und Machtspiele abspielen, muss sie sich entscheiden, welchen Weg sie in dieser undurchsichtigen Welt gehen will. Wird sie sich den Herausforderungen stellen oder von ihnen überwältigt werden?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Christoph Hochhäusler führte bei „Unter dir die Stadt“ Regie, einem Drama aus dem Jahr 2010, das Elemente einer Romanze beinhaltet. Nicolette Krebitz und Robert Hunger-Bühler übernahmen die Hauptrollen, unterstützt von Mark Waschke und Corinna Kirchhoff. Die Dreharbeiten mit Kameramann Bernhard Keller fanden in Frankfurt und Köln statt. Das Drehbuch schrieben Hochhäusler und Ulrich Peltzer, während Bettina Brokemper die Produktion leitete.
Der Film erhielt seine Premiere in der Reihe Un Certain Regard bei den Filmfestspielen von Cannes 2010 und startete am 31. März 2011 in den deutschen Kinos. Er zog bis Ende 2011 über 25.000 Kinobesucher in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden an. Die Musik komponierte Benedikt Schiefer, und der Schnitt lag in den Händen von Stefan Stabenow. Förderungen kamen von der Film- und Medienstiftung NRW, der Filmförderungsanstalt und dem Deutschen Filmförderfonds.
Auszeichnungen für „Unter dir die Stadt“ umfassen den Förderpreis Deutscher Film für das Drehbuch, den Preis der deutschen Filmkritik für die beste Musik und den Günter Rohrbach Filmpreis für den besten Film sowie einen Darstellerpreis für Nicolette Krebitz. Diese Ehrungen bestätigen die künstlerische Qualität und den Erfolg des Films in der Filmindustrie.
Zusammenfassung & Story vom Film „Unter dir die Stadt“
In Frankfurt am Main nimmt das Ehepaar Steve eine neue Lebensphase auf, nachdem Steve eine Stelle als Investmentbanker angetreten hat. Svenja, seine Frau, ist auf der Suche nach einer Anstellung als Bildredakteurin. Sie fühlt sich in der neuen Umgebung und im Leben ihres Mannes zunehmend entfremdet. Durch ihre Langeweile und Unsicherheit ist sie besonders anfällig für äußere Einflüsse.
Svenja trifft Roland Cordes, den Chef ihres Mannes, der kürzlich zum Banker des Jahres ernannt wurde. Cordes hat mit schweren Belastungen zu kämpfen, darunter das Vertuschen eines Mordes und die Vorbereitung einer großen Unternehmensübernahme. Um seinen emotionalen Stress zu bewältigen, sucht er ungewöhnliche Ablenkungen. Derweil sucht auch Svenja nach emotionaler Erfüllung und glaubt, diese in einer Verbindung mit Cordes finden zu können.
Die Affäre
Die Affäre zwischen Svenja und Cordes nimmt ihren Lauf, nachdem Cordes Steve auf einen gefährlichen Posten in Indonesien versetzt. Als Svenja die wahren Motive von Cordes erkennt, trennt sie sich von ihm. Sie ist enttäuscht von seiner Feigheit, Hindernisse auf eine so manipulative Weise zu beseitigen. Währenddessen verliert Cordes die Kontrolle über seine Gefühle und das Bankwesen gerät ins Wanken.
Die Geschichte erreicht ihren Höhepunkt, als die Affäre durch einen Zufall öffentlich wird. Ein Mitarbeiter entdeckt Cordes und Steve in einer kompromittierenden Situation. Cordes sieht sich gezwungen, seine Position im Vorstand aufzugeben und seine Frau Claudia zu verlassen. Er versucht vergeblich, Svenja zurückzugewinnen. Am Ende des Films, während draußen Chaos herrscht, schaut eine nachdenkliche Svenja aus dem Fenster und erkennt, dass eine neue Ära beginnt.
Kritiken und Fazit zum Film „Unter dir die Stadt“
Christoph Hochhäuslers Film „Unter dir die Stadt“ hebt sich durch seine subtile Darstellung der Finanzkrise von der bombastischen Aufmachung anderer Filme ab. Anstelle platter Aussagen bietet Hochhäusler eine Geschichte, die tief in die komplexen Beziehungen seiner Figuren eintaucht, während das Bankenwesen als stille, doch präsente Bedrohung im Hintergrund brodelt. Die Kritik am System offenbart sich nicht in offensichtlichen Monologen, sondern in den fein gewobenen Interaktionen der Charaktere und ihren Entscheidungen, die letztendlich den Verlauf ihrer Leben bestimmen.
Die filmische Umsetzung beeindruckt durch eine ästhetische Präzision, die insbesondere in den Aufnahmen der Frankfurter Skyline zur Geltung kommt. Bernhard Kellers Kameraführung vermag es, die kühle Distanz zwischen den Figuren und ihrer Umwelt in scharfen, klaren Bildern einzufangen. Doch trotz der visuellen Stärke bleiben die Charaktere merkwürdig unnahbar. Dies fördert einerseits die kritische Reflexion, kann andererseits jedoch das emotionale Engagement des Publikums erschweren. Der Film fordert seine Zuschauer heraus, sich tiefgehender mit den Motivationen und Konsequenzen des Handelns der Protagonisten auseinanderzusetzen.
Obwohl „Unter dir die Stadt“ in seiner Erzählweise und Ästhetik durchaus überzeugt, mangelt es ihm an einem klaren narrativen Fokus. Die Handlung tendiert dazu, sich im letzten Drittel zu verlieren, was die anfänglich aufgebaute Spannung und das Interesse etwas abflauen lässt. Der Film endet mit einer Szene, die sowohl Untergang als auch Neuanfang symbolisieren könnte, doch ohne greifbare Auflösung bleibt ein Gefühl der Unvollständigkeit. Hochhäuslers Werk ist zweifellos anspruchsvoll und fordert zur aktiven Auseinandersetzung auf, doch es stellt sich die Frage, ob die Botschaft nicht effektiver hätte vermittelt werden können, wenn die Charaktere und deren Entwicklung greifbarer gestaltet worden wären.