Neue Studie zeigt: Glücksspielsucht ist eine weltweite Gefahr
Als problematisch wurde Glücksspielsucht schon immer angesehen, aber eine neue Studie zeigt, wie groß die Auswirkungen tatsächlich sind. Weltweit geht man von rund 450 Millionen Menschen aus, die in der ein oder anderen Weise durch Glücksspiel betroffen sind und wodurch sich verschiedene Nachteile ergeben. Es muss auch nicht explizit ein Suchtverhalten vorliegen, damit sich Glücksspiel negativ auswirkt. Die Nachfrage steigt permanent, ebenso im Gegenzug das Angebot. Mittlerweile können Menschen über das Smartphone und Internet den ganzen Tag lang Glücksspielangebote wahrnehmen, was die Problematik noch verschärft. Entsprechend fordern Experten eine stärkere Regulierung. Mehr zu dem Thema und der Studie gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Öffentliche Gesundheit durch Glücksspiel gefährdet
Es ist keine Überraschung, dass Spielsucht negative Folgen hat. Wie jetzt aber eine Studie, die im Fachmagazin “The Lancet” veröffentlicht wurde, aufzeigt, sind die Auswirkungen von Glücksspiel insgesamt noch gravierender. Es muss erst gar nicht eine problematische Sucht vorliegen, damit es negative Auswirkungen gibt. Die Studie wurde von einer Kommission erarbeitet, an der verschiedene Experten zum Thema Gesundheitspolitik, Risikokontrolle und Glücksspielforschung beteiligt waren. Aufhänger der Studie war die Frage, inwiefern sich Glücksspiel auf die öffentliche Gesundheit auswirkt. Die Bandbreite an negativen Folgen ist groß und reicht von psychischen und physischen Problemen bis hin zu Kriminalität, Familienkonflikten und häuslicher Gewalt.
Die Zahlen weltweit sind erschreckend, da man von rund 450 Millionen Menschen ausgeht, die in der ein oder anderen Weise unter den negativen Folgen von Glücksspiel leiden. Das umfasst Aspekte der Gesundheit, der Persönlichkeit und des Sozialen. Bei rund 80 Millionen Menschen gibt es ernsthafte Störungen. In Deutschland liegt diese Zahl bei rund 4,3 Millionen Menschen, die mindestens ein Glücksspielverhalten haben, das als problematisch eingestuft werden muss. Laut dem deutschen Glücksspielatlas nutzen rund ein Drittel der Menschen in Deutschland regelmäßig Inhalte, die dem Glücksspiel zuzuordnen sind. Gleiches Problem, aber ein anderes Land, in den USA gibt es ebenfalls negative Folgen durch Glücksspiele.
Die Regulierung in Deutschland
Die Experten fordern eine stärkere Regulierung des Marktes. In Deutschland besteht seit 2021 der neue Glücksspielstaatsvertrag, der eine strengere Regulierung eingeführt hat. Dieser hat zum Ziel, die Spielsucht zu verhindern und zudem auch kriminelle Aktivitäten zu unterbinden. Seitdem gelten strenge Regeln, sodass auch nur noch Anbieter in Deutschland vertreten sein dürfen, die über offizielle Lizenzen verfügen. Spieler werden in zentralen Karteien aufgenommen, um das Einzahlungslimit von 1.000 Euro im Monat nicht zu überschreiten. Es gibt jetzt einfachere Möglichkeiten, das eigene Konto zu sperren – auch von Angehörigen. Inwiefern diese Regeln langfristig zu weniger Spielsucht führen, lässt sich wohl erst in ein paar Jahren feststellen.
Fazit zur Glücksspielsucht Studie
Spielsucht ist ein nicht zu unterschätzendes Problem, das nicht nur einzelne Personen etwas angeht, sondern darüber hinaus auch die Angehörigen und das Umfeld sowie die gesamte Gesellschaft. Daher ist die Studie, die jetzt in einem Fachmagazin veröffentlicht wurde, besonders interessant. In ihr wird aufgezeigt, wie stark sich Glücksspiel tatsächlich auf die öffentliche Gesundheit auswirken kann. Die Antwort darauf, so die Experten, kann nur eine Regulierung sein, die dabei hilft, Spieler zu schützen. In Deutschland gibt es seit 2021 strengere Regeln für den Glücksspielmarkt.